Sanitäter versorgt einen Patienten im Rettungswagen
APA/JAKOB GRUBER
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Politik

Neue Finanzierung für Rettungswesen ab 2021

Das niederösterreichische Rettungswesen kann ab 2021 auf ein neues Normkostenmodell bauen. Die Rettungsdienstbeiträge werden künftig vereinheitlicht und über das Land abgewickelt, wurde am Montag mitgeteilt.

Aktuell müssen die Rettungsorganisationen in Niederösterreich mit jeder einzelnen Gemeinde über die Rettungsdienstbeiträge – den sogenannten Rettungs-Euro – verhandeln. Mit dem Land gibt es laut Aussendung einen zusätzlichen Vertrag. Ab dem kommenden Jahr werden die an einer zentralen Stelle eingehobenen Beiträge via Bezirksstellen an die jeweiligen Ortsgruppen verteilt. „Das führt zu mehr Kostenwahrheit, Transparenz und Planbarkeit“, sagte Gesundheitslandesrätin Ulrike Königsberger-Ludwig (SPÖ).

Die Beiträge der Gemeinden, deren Einhebung über eine Erhöhung der NÖKAS-Umlage – also des Krankenanstaltenbeitrags – erfolgt, liegen künftig bei 19,2 Millionen Euro. Das Land zahlt nach Angaben von Finanzlandesrat Ludwig Schleritzko (ÖVP) statt bisher 2,6 Millionen Euro 7,3 Millionen Euro. „Weiters finanziert das Land 31,25 Millionen Euro jährlich zusätzlich für weitere Tätigkeiten wie zum Beispiel die Flugrettung, die Notärzte und die Leitstelle Notruf Niederösterreich“, betonte Schleritzko. Zudem komme das Land 2020 für den Abgang für den überregionalen Bereich der Rettungsorganisationen in Höhe von neun Millionen Euro auf, hieß es.

PK Rettungswesen
ORF
Vertreter von Rotem Kreuz und Samariterbund zeigten sich am Montag mit der Lösung ebenso zufrieden wie die Politik

Neuerung erleichtert Verhandlungen

Insgesamt 523 Fahrzeuge, 60 Pool-Fahrzeuge als Ersatz, ein Schwerlastbetten-Intensivtransporter und die zusätzliche Besetzung von Nacht-Krankentransporten sollen laut Landesrat Martin Eichtinger (ÖVP) die flächendeckende Rettungsversorgung im Bundesland sicherstellen. „Dort wo Hilfe gebraucht wird, wird sie schnellstmöglich vorhanden sein.“

Josef Schmoll, der Präsident des Roten Kreuzes Niederösterreich, blickte auf „harte Verhandlungen auf Augenhöhe“ zurück. „Die künftige Finanzierung erfolgt aus zwei Händen. Einerseits seitens Land und Gemeinden, andererseits aus der Österreichischen Gesundheitskasse“, fasste Schmoll zusammen. Diese Neuerung erleichtere künftige Verhandlungen. Otto Pendl, Präsident des NÖ Arbeiter-Samariter-Bundes, sprach von einem „Quantensprung“, „weil wir nur mehr mit wenigen Partnern verhandeln müssen und nicht mehr mit allen Gemeinden einzeln“.