Nach und nach entspannt sich die Lage am niederösterreichischen Arbeitsmarkt. Mit Montag waren in Niederösterreich 65.971 Personen arbeitslos vorgemerkt. „Gegenüber der Vorwoche ist die Arbeitslosigkeit somit um 1,9 Prozent oder 1.310 Jobsuchende gesunken", sagte der für den Arbeitsmarkt zuständige Landesrat Martin Eichtinger (ÖVP). „Das zeigt uns, dass sich der Arbeitsmarkt weiterhin langsam stabilisiert und die getroffenen Sofortmaßnahmen in Niederösterreich wirken.“
Zunehmende Nachfrage nach Arbeitskräften
Die schrittweise Entspannung macht sich auch am Stellenmarkt bemerkbar. Die niederösterreichischen Betriebe meldeten dem AMS im Mai knapp 5.000 freie Stellen zur Besetzung. Das waren um 56 Prozent mehr als noch im April. Insgesamt gab es am Montag 10.318 freie Stellen in Niederösterreich – um 723 mehr als im Monat zuvor. „Der Stellenmarkt zieht an. Ein Umstand, der uns bei der Vermittlungsarbeit unterstützt. Im Mai wurden von den AMS-NÖ-Beraterinnen mit 3.641 um 45 Prozent mehr offene Stellen besetzt als ein Monat zuvor“, sagte AMS-NÖ-Landesgeschäftsführer Sven Hergovich.
Am stärksten stieg die Arbeitskräftenachfrage im Monatsvergleich im Bereich der sogenannten Leiharbeit mit einem Plus von 361 (+23%) freien Stellen, weiters in der Baubranche (+283 oder 26%), in der Beherbergung- und Gastronomie (+211 oder 40%) sowie in der Warenerzeugung (+101 oder 12%).
Weniger als 200.000 Personen in Kurzarbeit
Ende Mai befand sich mit rund 220.000 Arbeitskräften noch jeder dritte Beschäftigte in Niederösterreich in Kurzarbeit. Mit 15. Juni waren es mit 187.314 bereits deutlich weniger. „Für viele Betriebe ist das Ende der Krise aber bei weitem noch nicht in Sicht. Die Kurzarbeit ist und bleibt das Instrument, um Arbeitsplätze zu sichern“, so Eichtinger und Hergovich.
Seit Beginn der Coronavirus-Krise genehmigte das AMS NÖ insgesamt 19.220 Anträge auf Kurzarbeit. 18.434 davon waren Erstanträge, 786 Verlängerungen. Knapp 25.000 Abrechnungen wurden bis dato positiv geprüft und 257,5 Mio. Euro an die Unternehmen ausgezahlt.