Pitten, ein Baum muss entfernt werden
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Chronik

Hunderte Einsätze wegen Starkregens

Wegen der seit Samstagabend anhaltenden Regenfälle musste die Feuerwehr am Wochenende zu mehr als 400 Einsätzen ausrücken. Besonders betroffen waren die Bezirke St. Pölten, Melk, Scheibbs und Tulln. Zahlreiche Flüsse und Bäche traten über die Ufer.

Mehr als 1.700 Einsatzkräfte der Feuerwehr waren bis Sonntagnachmittag im Einsatz. Es habe Wassereintritte in Keller gegeben, Dutzende Bäche seien innerhalb weniger Stunden angeschwollen und über die Ufer getreten, teilte Franz Resperger, Pressesprecher des Landesfeuerwehrverbandes, mit.

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Hochwasser Scheibbs
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In Scheibbs trat am Sonntag die Erlauf über die Ufer
Pitten, ein Baum muss entfernt werden
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Im Bezirk Neunkirchen stürzte ein Baum in die Pitten
Pitten, ein Baum muss entfernt werden
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Der Feuerwehr gelang es schließlich, den Baum zu entfernen
Hochwasser Wieselburg
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In Wieselburg (Bezirk Scheibbs) war auch das Messeareal betroffen
Unwetter- und Hochwassereinsatz der Feuerwehr im Bezirk Tulln
BFK Tulln/Andreas Laber
Mehr als 400 Einsätze verzeichnete die Feuerwehr bis Sonntagabend
Unwetter- und Hochwassereinsatz der Feuerwehr im Bezirk Tulln
BFK Tulln/Andreas Laber
Der Pegelstand der Kleinen Tulln war ebenfalls viel zu hoch
Unwetter- und Hochwassereinsatz der Feuerwehr im Bezirk Tulln
BFK Tulln/Florian Öllerer
Im Bezirk Tulln musste die Feuerwehr etwa bei Judenau ausrücken
Unwetter- und Hochwassereinsatz der Feuerwehr im Bezirk Tulln
BFK Tulln/Andreas Laber
„Wassereintritt bei Neubau“, so lautete der Notruf für diesen Einsatz
Hochwasser Wieselburg
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In Wieselburg waren mehr als 100 Liter Regen pro Quadratmeter gefallen
Hochwasser Wieselburg
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Die Erlauf trat deshalb an vielen Stellen über das Ufer
Wieselburg
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Das Wasser drang bis ins Zentrum von Wieselburg vor
Melk bei St. Leonhart am Forst
ORF/ Koppensteiner
Die Melk bei St. Leonhard am Forst führt ebenfalls Hochwasser

Die freiwilligen Helfer rückten zu Auspump- und zu Sicherungsarbeiten aus. Verklausungen in Bächen seien gelöst und umgestürzte Bäume beseitigt worden, so Resperger. Er rechnete am späten Sonntagnachmittag damit, dass die Aufräumarbeiten noch bis in die Nachtstunden andauern werden.

Stundenlanger Dauerregen in vielen Regionen

In weiten Teilen Niederösterreichs hatte es seit Samstagabend fast durchgehend geregnet. In Wieselburg waren es etwa 107 Liter pro Quadratmeter, im Bereich Wastl am Wald (beide Bezirk Scheibbs) 92 Liter pro Quadratmeter. Im Raum Pielachtal, Scheibbs und Wieselburg führten die heftigen Regenfälle zu zahlreichen Überschwemmungen. Die Erlauf trat etwa in Wieselburg und auch in Scheibbs stellenweise über die Ufer. In Lilienfeld wurde die Terrasse eines Lokals an der Traisen vom Wasser mitgerissen.

In Sankt Leonhard am Forst (Bezirk Melk) spitze sich die Lage am Sonntagnachmittag besonders zu. Die Bevölkerung wurde aufgerufen, ihre Autos in Sicherheit zu bringen. Die Bewohner versuchten, ihre Einfahrten und Garagen zu schützen.

Manuela Matl (ORF) in Sankt Leonhard am Forst

ORF-Reporterin Manuela Matl (ORF) berichtet über die Lage im Bezirk Melk. In St. Leonhard am Forst wurde die Bevölkerung aufgefordert, ihre Autos in Sicherheit zu bringen.

In Melk musste die Feuerwehr unter anderem wegen einer Verklausung bei der Schiffsanlegestelle auf der Donau ausrücken. Auch im Bezirk Neunkirchen musste die Feuerwehr einige Verklausungen in Flüssen beseitigen. Zu den betroffenen Bezirken zählte laut Resperger außerdem Amstetten.

Toter in Donau bei Wallsee

Zu einem tödlichen Unfall kam es Sonntagabend beim Kraftwerk Wallsee (Bezirk Amstetten). Ein Mann war dort in die Donau gefallen. „Der Mann wurde von der Bootsbesatzung der Feuerwehr Wallsee gerettet und in das Boot gezogen, dort wurden sofort Wiederbelebungsmaßnahmen durchgeführt“, schilderte Philipp Gutlederer vom Bezirksfeuerkommando Amstetten die Situation gegenüber noe.ORF.at. Die Wiederbelebungsversuche blieben aber erfolglos, der Mann starb noch am Ufer. Weshalb er in die Donau gefallen war, ist noch unklar.

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Verklausung bei Melk
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Und in Melk musste eine Verklausung der Donau entfernt werden
Hochwasser
ORF/ Theiretzbacher
Die Pielach führte wegen des Dauerregens viel zu viel Wasser
Hochwasser
ORF/ Theiretzbacher
Die Pielachtalstraße musste wegen Hochwassers teilweise gesperrt werden
Hochwasser
ORF/ Theiretzbacher
So sah die Pielach am Sonntagnachmittag in Mainburg (Bezirk St. Pölten) aus
Hochwasser in Wieselburg
ORF
In Wieselburg wurden zahlreiche Tiefgaragen überflutet
Hochwasser St.Leonhard am Forst
Markus Posch
Mehr als 1.700 Feuerwehrleute waren bis Sonntagnachmittag im Einsatz

Mehrere Unfälle und Verkehrsbehinderungen

Auf den regennassen Straßen kam es immer wieder zu Unfällen. Auf der Westautobahn (A1) geriet Sonntagfrüh ein Cabrio zwischen Pöchlarn (Bezirk Melk) und Melk ins Schleudern und landete schließlich auf dem Dach im Graben. Der verletzte Lenker wurde von der Rettung ins Krankenhaus gebracht. Am Nachmittag ereignete sich in diesem Bereich ein zweiter Unfall mit einem Cabrio. Auch dieser Wagen überschlug sich. Der Lenker musste ebenfalls in das Spital gebracht werden.

Auf der Donaustraße (B3) kam es wegen der starken Regenfälle zu wechselweisen Anhaltungen bei Grein (Oberösterreich). Weitere betroffene Straßenzüge waren die L96 bei Wieselburg sowie die L89 bei Texing (Bezirk Melk), wo die Mank über die Ufer getreten war. Im Bezirk Korneuburg musste die B4 bei Zissersdorf wegen eines Murenabgangs gesperrt werden.

Studiogespräch mit Marcus Wadsak (ORF)

Meteorologe Marcus Wadsak berichtet, wie es mit den Regenfällen weitergehen wird und warum der Sommer auf sich warten lässt.

Entspannung in Sicht: Regenfälle klingen ab

Im Laufe der Nacht auf Montag dürften die Regenfälle in so gut wie allen Regionen abklingen. Auch am Montag sollte kein Regen mehr nachkommen. Die starken Regenfälle der vergangenen Tage sind laut ORF-Meteorologe Marcus Wadsak auf ein Tief mit Zentrum über dem Baltikum zurückzuführen. Er sprach im „NÖ heute“-Interview von Regensummen innerhalb von 24 Stunden, die „normalerweise im ganzen Juni fallen“. Das sei zwar außergewöhnlich, aber „nicht ganz abnormal“.