Die Triesting mit etwas Hochwasser
ORF / Sunk
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Chronik

Triestingtal: 43 Millionen für Rückhaltebecken

Mehr als 650 Hochwasserschutzprojekte wurden seit dem Jahrhundert-Hochwasser 2002 in Niederösterreich umgesetzt. Eines der größten der letzten Jahre entsteht nun im Triestingtal. In der Gemeinde Pottenstein (Bezirk Baden) wird um 43 Millionen Euro ein Rückhaltebecken errichtet.

Andreas Ramharter, Obmann des Triesting Wasserverbandes (TWV), sprach beim Spatenstich am Montag vom „Herzstück“ des Hochwasserschutzes im Triestingtal. „Auf einer Fläche von ungefähr 30 Hektar soll hier das zweitgrößte Rückhaltebecken Niederösterreichs entstehen“, so Ramharter, der auch auf viele Jahre der Planung zurückblickte: Alleine die Grundstückbeschaffung habe mehrere Jahre lang gedauert. Von den Bundesforsten seien riesige Waldflächen angekauft worden, um den Grundeigentümern der Ackerflächen Tauschflächen anbieten zu können.

Zweitgrößtes Rückhaltebecken Niederösterreichs

Bereits im Jahr 2012 wurde durch den Triesting Wasserverband, zu dem zwölf Gemeinden gehören, das erste Rückhaltebecken im Triestingtal errichtet. Dieses oberhalb von Weißenbach gelegene Becken fasst ein Volumen von 100.000 Kubikmeter. Ein weiteres, im Jahr 2015 fertig gestelltes Becken in Kaumberg, hat ein Volumen von etwa 110.000 Kubikmeter. Bei dem nun neu entstehenden Projekt in Fahrafeld, einer Katastralgemeinde von Pottenstein, ist die Dimension eine andere: Das Rückhaltevolumen beträgt hier 750.000 Kubikmeter.

Porr-Generaldirektor Karl-Heinz Strauss, LH-Stv. LR Stephan Pernkopf, Bundesministerin Elisabeth Köstinger, TWV-Obmann Andreas Ramharter, Bgm Daniel Pongratz nahmen den Spatenstich vor.
Triesting Wasserverband
Porr-Generaldirektor Karl-Heinz Strauss, Landeshauptfrau-Stellvertreter Stephan Pernkopf, Landwirtschaftsministerin Elisabeth Köstinger, TWV-Obmann Andreas Ramharter und Bürgermeister Daniel Pongratz nahmen den Spatenstich vor

Die Kosten für das Projekt werden mit 43 Millionen Euro beziffert. 90 Prozent davon werden durch Bund und Land finanziert. „Wo wir niemals sparen werden und wo wir niemals überlegen werden und umschichten werden, das ist im Bereich des Gefahrenschutzes und da zählt vor allem das Hochwasser ganz an vorderster Stelle mit dazu“, betonte Landwirtschaftsministerin Elisabeth Köstinger (ÖVP) bei einem Festakt anlässlich des Spatenstiches.

Landeshauptfrau-Stellvertreter Stephan Pernkopf (ÖVP) verwies auf hunderte in den vergangenen Jahren bereits umgesetzte Hochwasserschutzprojekte. „Wir werden alleine in den nächsten drei Jahren 150 weitere Projekte umsetzen und dabei 350 Millionen Euro investieren“, kündigte er an. Seit 2002 wurden in Niederösterreich mehr als 650 Hochwasserschutzprojekte mit einem Investitionsvolumen von etwa 1,2 Milliarden Euro umgesetzt. Das Land investierte in dieser Zeit knapp 300 Millionen Euro. Das aktuelle Projekt soll, so hofft man, Ende 2022 fertig sein.