Schriftzug „Polizei“ auf einem Auto und Motorrad der Salzburger Landesverkehrsabteilung
APA/BARBARA GINDL
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Chronik

Keine Hilfe für kollabierte Frau: Ermittlungen

Eine 36-jährige Frau, die Mitte Juni in einer Tankstelle im Bezirk Melk zusammengebrochen ist, der aber niemand zu Hilfe gekommen ist, befindet sich weiter in einem kritischen Zustand. Die Polizei ermittelt wegen des Verdachts auf unterlassene Hilfeleistung.

Die Behörde ermittelt derzeit gegen vier Personen, bestätigte die Polizei gegenüber noe.ORF.at. Es handelt sich um zwei Männer und zwei Frauen, eine Rumänin und drei Ungarn. Sie wurden bereits bei der Staatsanwaltschaft wegen des Verdachts der unterlassenen Hilfeleistung angezeigt, teilte die Polizei mit.

Dem Tankstellenangestellten selbst wird derzeit keine unterlassene Hilfeleistung vorgeworfen. „Es kann aber nicht ausgeschlossen werden, dass noch mehrere Personen angezeigt werden. Das hängt von den weiteren Ermittlungen und der Auswertung des Videomaterials ab“, sagte Polizeisprecher Walter Schwarzenecker.

Mehrere Personen sollen nicht geholfen haben

Die 36-jährige Rumänin hatte als Pflegerin in Österreich gearbeitet und ist bei einem Zwischenstopp an einer Tankstelle in Loosdorf (Bezirk Melk) kollabiert. Mehrere Personen sollen ihr minutenlang nicht zu Hilfe gekommen sein.

Die Frau musste reanimiert werden und befindet sich nach Auskunft der Landesgesundheitsagentur nach wie vor in einem sehr kritischen Zustand im Universitätsklinikum St. Pölten. „Bei unterlassener Hilfeleistung drohen im äußersten Fall zwischen sechs Monate und ein Jahr Haft“, sagte der Polizeisprecher.