Elf solcher Fälle wurden zuletzt im Raum Klosterneuburg (Bezirk Tulln) registriert. In Wiener Neustadt gab es in den vergangenen Wochen fünf Anzeigen, im Bezirk Mödling waren es zwei. In den Bezirken St. Pölten-Land und Zwettl kam es zu je einem Fall von "Polizeitrick“-Betrug. Die Polizei geht jedoch davon aus, dass die Dunkelziffer weitaus höher ist.
Auch mehrere Versuche des „Enkeltricks“ bzw. „Neffentricks“, bei denen am Telefon vorwiegend älteren Personen ein Verwandtschafts- oder Freundschaftsverhältnis vorgetäuscht worden war, wurden in den zurückliegenden Wochen im Bundesland gezählt. Mit den Ausgangsbeschränkungen habe die Häufung der Vorfälle eher nichts zu tun, hieß es auf Nachfrage von noe.ORF.at, diese Betrugsart käme immer „in Wellen“.
Die letzte einer solchen „Welle“ gab es erst im April. Damals waren mehrere Menschen in Wiener Neustadt betroffen. Gegenüber einer 93-Jährige gab ein Unbekannter – laut Exekutive – mit forscher Stimme an, ein Polizist zu sein. Daraufhin erklärte er der Frau, dass es zu einem Einbruch gekommen sei und sie selbst demnächst Opfer eines weiteren Einbruchs werden könnte. Das Angebot des Mannes, ihr Geld und ihre Wertgegenstände zur vermeintlich sicheren Verwahrung abzuholen, lehnte die Seniorin, die Verdacht schöpfte und Anzeige erstattete, ab.
Gefälschte Polizeinummer am Display
Zur Täuschung der potenziellen Betrugsopfer trägt auch bei, dass die Anrufe oft über Computer durchgeführt werden, durch die eine gefälschte Polizei-Telefonnummer (z.B. 133) am Display aufscheint. Derzeit melden sich Telefonbetrüger laut Landespolizeidirektion oft mit folgenden Sätzen:
- „Eine Einbrecherbande wurde festgenommen und Notizen mit Ihrem Namen gefunden.“
- „Eine Einbrecherbande wurde festgenommen und Diebesgut sichergestellt, das Ihnen gehören kann.“
- „Die Tochter/der Sohn haben einen Verkehrsunfall verursacht und eine Kaution ist zu bezahlen, ansonsten muss die Tochter/der Sohn eine Haftstrafe verbüßen.“
- „Bei rumänischen Tätern wurden Dokumente mit ihrem Namen gefunden, wir kommen zu Ihnen, um diese zurückzugeben.“
Die Polizei weist darauf hin, dass sie niemals Bargeld oder Wertgegenstände „zur Sicherung“ abholt, und rät zur Vorsicht bzw. Betroffenen zur sofortigen Anzeige.