Wenige Meter von der österreichisch-tschechischen Staatsgrenze entfernt entsteht derzeit ein Gesundheitszentrum, in dem Patientinnen und Patienten aus beiden Ländern auf rund 700 Quadratmetern Ärztinnen und Ärzte aus unterschiedlichen Fachrichtungen finden, aber auch Therapien und Beratungen bekommen sollen.
Das geplante Zentrum biete ab 2021 „wohnortnahe Gesundheitsversorgung“ für den Raum Gmünd bzw. Ceske Velenice sowie „Wertschöpfung und wichtige Arbeitsplätze für die Region“, so Landesrat Martin Eichtinger (ÖVP). Konkret geschaffen werden sollen 25 Jobs, die Gesamtinvestitionen für das Projekt bezifferte Eichtinger bei einer Pressekonferenz in unmittelbarer Nähe der Baustelle mit 2,9 Millionen Euro. Für Bürgermeisterin Helga Rosenmayer (ÖVP) stellt die Einrichtung „eine wertvolle Ergänzung zu unserem Krankenhaus“ dar.
Jährlich 1.600 tschechische Patienten in Gmünd
Was heute angesichts der geographischen Lage logisch erscheint, hat eine lange Vorgeschichte. Vor 18 Jahren startete man in Gmünd mit dem Projekt Health Across, damit auch tschechische Patientinnen und Patienten das nur wenige hundert Meter entfernte Krankenhaus in Gmünd nützen können. Es folgten Jahre der Verhandlungen, ehe das Projekt gestartet wurde – mittlerweile werden jährlich 1.600 tschechische Patienten und Patientinnen im Landesklinikum Gmünd versorgt. Das Gesundheitszentrum ist nun der nächste Schritt.
„Hier sieht man, wie die EU und zwei Nachbarstaaten eng zusammenwachsen“, sagte Europaministerin Karoline Edtstadler (ÖVP), die im Rahmen der Pressekonferenz in Bezug auf das Gesundheitszentrum auch von einem „Vorzeigeprojekt“ sprach. Angesichts der Corona-Pandemie und dem Umgang damit innerhalb der EU forderte die Ministerin, nun „aus der Krise die richtigen Lehren zu ziehen“. Die Union müsse widerstandsfähiger werden, Schwächen müssten – etwa im Rahmen der Zukunftskonferenz – angesprochen und diskutiert werden.