Flusskreuzfahrtschiff
ORF / Seiser
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Tourismus

Comeback der Schiffstouristen in der Wachau

Der Tourismus war und ist eine der vom Coronavirus am heftigsten getroffenen Branchen. Leichtes Aufatmen gab es am Sonntag in der Wachau. In Melk legten die ersten Flusskreuzfahrtschiffe seit dem Lockdown im März an.

Strahlender Sonnenschein, 30 Grad, die blaue Donau und singende Kinder der Volkstanzgruppe – so wurden die ersten deutschen Touristinnen und Touristen seit dem Lockdown am Donauufer in Melk begrüßt. Die Schiffe „Viktoria“ und „Belvedere“ brachten etwa 200 deutsche Gäste in die Wachau.

Gäste, die die Stadt dringend benötigt, sagte Bürgermeister Patrick Strobl (ÖVP). „Wir haben in der Coronakrise gesehen, dass der Tourismus in Melk einen sehr hohen Wert hat, und zwar dahingehend, dass wir bis dato eine Million Euro Defizit im Budget haben aufgrund des Tourismus“, sagt Strobl.

Auch, wenn die Euphorie über das Comeback der Kreuzfahrtgäste groß ist, ist man von einem Normalbetrieb noch weit entfernt. „Wir haben zwei Drittel weniger Schiffe. Das heißt alle Schiffe, die amerikanische, asiatische oder australische Kunden haben, sind komplett weggebrochen“, schildert Birgit Brandner Wallner, Geschäftsführerin der Donau Schiffsstationen GmbH.

Innenstadt Dürnstein
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Die Innenstadt in Dürnstein. Hier schieben sich normalerweise die Menschenmassen durch die Gassen

Wenig Treiben in den Innenstädten

Die ersten ausländischen Gäste erkunden also seit dem Wochenende wieder die Wachau. Ein Lokalaugenschein in der Melker und Dürnsteiner (Bezirk Krems) Innenstadt zeigt aber, dass sich dort nach wie vor recht wenig abspielt. Damit kämpfen vor allem die Souvenirgeschäfte. Peter Plutsch, Betreiber eines Souvenirladens in Melk, spricht von Ausgaben von etwa 1.000 Euro und Einnahmen von höchstens 200 Euro pro Tag. „Wir brauchen dringend Gäste“, erzählt Plutsch. „Es ist jetzt ein langsames Aufflackern. Es gibt Hoffnung, dass wir noch einen Teil der Saison, die in der Wachau relativ kurz ist, retten können.“

Ähnliche Schilderungen hört man in Dürnstein. „Wir haben bis jetzt nicht einmal ein Zehntel von dem Umsatz, den wir normalerweise haben“, sagt Karin Jungmayer, Betreiberin eines Souvenirgeschäftes. „Es fehlen unsere ausländischen Touristen, unsere Kreuzfahrtschiffe, die Italiener im Sommer. Wir haben normalerweise auch Amerikaner und Australier und auch die Tschechen sind noch nicht da.“

Der Weg aus der Krise im Tourismus ist also nach wie vor ein weiter. Die ersten Touristinnen und Touristen, die nun wieder durch die Wachau flanieren, lassen die Unternehmerinnen und Unternehmer aber zumindest wieder hoffen.