Das Handy wird abgeschaltet.
ORF/Petra Ottitsch
ORF/Petra Ottitsch
„Nachhaltig erholt“

Immer mehr wollen Urlaub vom Handy

Rund um die Uhr erreichbar sein – auch im Urlaub fällt das Abschalten oft schwer. Doch immer mehr Menschen wollen in den Ferien offline sein und verzichten bewusst auf Internet, Handy, Tablet und Co. Das Mostviertel bietet seinen Gästen dafür eine digitale Auszeit.

Eingebettet in Wälder und Wiesen liegt das Refugium Hochstrass in Stössing (Bezirk St. Pölten). Wer Stille sucht, findet sie hier – auch Funkstille, sagt Geschäftsführerin Anja Ziegler gegenüber noe.ORF.at: „Wir liegen sehr abgeschieden auf dem Berg. Wir sind ein ehemaliges Kloster. Die dicken Klostermauern lassen bei uns nur schwer einen Handyempfang zu. Daher sind wir ungestört von Meldungen von außen. Wir haben in unseren Zimmern keine Fernseher, damit die Gäste wirklich abschalten können und keine Ablenkung haben.“

Das Refugium Hochstrass setzt auf Offline-Tage.
ORF/Petra Ottitsch
Dicke Mauern sorgen im Refugium Hochstrass für eine Auszeit vom Handy

„Nachhaltig erholt“

Die Reisesaison sieht für viele heuer anders aus als geplant, doch sie muss nicht unbedingt schlechter sein. Eine neue Serie zeigt im Sommer einmal pro Woche, wie Urlaub in Niederösterreich besonders umweltnah und -verträglich ausfallen kann.

Offline Urlauben lautet in dem ehemaligen Schulkloster die Devise – ohne Netz entspannen und im wahrsten Sinne des Wortes abschalten. Geboten wird eine Auszeit von Handy, Smartphone, Tablet und Internet. Für Seminare kann man aber einen kostenlosen WLAN-Empfang anfordern. Denn nicht alle wollen hier auf das Internet verzichten.

Viele suchen Ruhe und Stille

Auf dem geschichtsträchtigen Areal des Refugiums Hochstrass ist die Klosterkapelle erhalten geblieben: „Wir wollten immer, dass man sieht, dass es ein Kloster war und dass man das auch spürt. Denn gerade im Kloster findet man Stille und findet zu sich selbst. Daher nehmen viele Menschen heutzutage eine Auszeit im Kloster“, sagt Ziegler.

Wer zum Schutzhaus Vorderötscher (Bezirk Lilienfeld) wandert, hat das Handy im Rucksack mit. Doch auch in der Hütte zwischen Ötscher und Gemeindealpe gibt es kaum Netzempfang. Aus der Not wurde eine Tugend gemacht, sagt Mostviertel-Tourismus-Geschäftsführer Andreas Purt im Gespräch mit noe.ORF.at: „Weil die Verbindung hier nicht so gut ist, sind wir auf die Idee gekommen, den Gästen Entspannung vom Handy und eine Auszeit vom Telefon- und Internetwahn zu bieten. Das wird gut angenommen.“

Das Schutzhaus Vorderötscher setzt auf Offlinetage.
ORF/Petra Ottitsch
Im Schutzhaus Vorderötscher gibt es WLAN nur für das interne Kassensystem

In der sechs Monate langen Saison gibt es 3.000 Nächtigungen, Tendenz steigend. Immer mehr Mostvierteltouristen interessieren sich für einen Offlineurlaub. „Bei den Buchungsanfragen haben uns Gäste gefragt, wo es Plätze ohne Internetverbindung gibt. Das waren Familien, die die Kinder vom Handy wegbekommen wollen oder vom Alltag gestresste Menschen, die Ruhe wollen“, so Purt.

Im Schutzhaus Vorderötscher am Ende der Ötschergräben gibt es zwar ein WLAN-Signal, doch nur für das interne Kassensystem. Denn für Erholungsuchende steht hier – auf 887 Metern Seehöhe – das Naturerlebnis im Vordergrund.