Das Regional Taxi Retzer Land ist für Gäste an Wochenenden und Feiertagen unterwegs.
ORF/Petra Ottitsch
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„Nachhaltig erholt“

Autofreier Heimaturlaub ist gefragt

Wegen der Coronavirus-Krise liegt Heimaturlaub im Trend, aber auch, weil das Klimabewusstsein gestiegen ist. Autofreie Urlaubsbangebote sind gefragt. Doch nicht alle Regionen sind mit Bahn oder Bus gut erreichbar. Im Weinviertel hat man versucht, Öffi-Lücken zu schließen.

Damit der Bahnhof nicht die Endstation der autofreien Anreise ist, ist seit Anfang Juni das Regional Taxi Retzer Land unterwegs. Mit an Bord sind die Gemeinden Retz, Retzbach, Pulkau, Schrattenthal und Zellerndorf sowie die Stadtgemeinde Hardegg (alle Bezirk Hollabrunn) mitsamt dem Nationalpark Thayatal. Das Regional Taxi ist für Gäste während der Hauptsaison an Wochenenden und Feiertagen startklar. Es ist dann – im Gegensatz zu einem normalen Taxi – für Fahrten in den genannten Gemeinden reserviert. Bezahlt wird der normale Taxitarif.

Die Kellergasse in Pillersdorf ist bei den Gästen beliebt.
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Eine der ursprünglichsten und idyllischsten Weinviertler Kellergassen ist die Öhlbergkellergasse von Pillersdorf

„Nachhaltig erholt“

Die Reisesaison sieht für viele heuer anders aus als geplant, doch sie muss nicht unbedingt schlechter sein. Eine neue Serie zeigt im Sommer einmal pro Woche, wie Urlaub in Niederösterreich besonders umweltnah und -verträglich ausfallen kann.

Autofrei auf Ausflugsfahrt gehen

Silvia Köhrer, die Projektleiterin der Retzer Land Regionalvermarktung, sagt gegenüber noe.ORF.at: „Im Retzer Land gibt es eine Unmenge an Angeboten rund um den Wein. Da war es für uns naheliegend, dass wir für unsere Gäste einen Mobilitätsservice schaffen. Sie können das Auto stehen lassen, wenn sie zum Heurigen, in die Unterkunft oder zu einem Ausflugsziel fahren.“ Reisegruppen oder Einzelne lassen sich etwa in die Öhlbergkellergasse Pillersdorf (Bezirk Hollabrunn) chauffieren. Und dank autofreier Anreise können sie hier auch ein Achterl Wein verkosten.

„Einerseits merken wir, dass immer weniger junge Leute – vor allem im städtischen Bereich – ein Auto besitzen beziehungsweise den Führerschein machen. Um diese Gäste überhaupt ansprechen zu können, müssen wir Richtung autofreier Urlaub gehen. Andererseits gibt es immer mehr Gäste, die ohne Auto anreisen wollen“, sagt Weinviertel-Tourismus-Geschäftsführer Hannes Weitschacher.

Die Burg Kreuzenstein tront im Bezirk Korneuburg.
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Die Burg Kreuzenstein thront bei Leobendorf im Bezirk Korneuburg über den Weingärten

Fahrten im Vorhinein reservieren

Ohne Auto ist man im Bezirk Korneuburg mit dem IST mobil im wahrsten Sinne des Wortes mobil. Die Fahrt kann über eine App, online oder telefonisch reserviert werden. Das IST mobil Korneuburg funktoniert ähnlich wie ein Taxi, erklärt der Geschäftsführer der LEADER-Region Weinviertel Donauraum, Günther Laister: „Das IST mobil Korneuburg ist eigentlich ein bedarfsgesteuertes Anrufsammeltaxi. Es gibt mehr als 15.500 Haltepunkte in der Region. Man muss nie weiter als 200 Meter gehen, das Anrufsammeltaxi bringt einen zum gewünschten Haltepunkt.“

Das IST mobil Korneuburg ist in das VOR-Tarifsystem eingebunden. Die Fahrgäste bezahlen einen geringfügigen Komfortzuschlag. Es macht unter anderem in der Kellergasse Leobendorf (Bezirk Korneuburg) Halt. Von den Weingärten aus hat man einen schönen Ausblick auf die Burg Kreuzenstein – eine der Sehenswürdigkeiten in der Region. Allein im Vorjahr verzeichnete das IST mobil Korneuburg 25.000 Fahrten. Neben den Urlaubern nutzen es vor allem auch zahlreiche Pendler.