144 Notruf NÖ
Philipp Monihart/144 Notruf NÖ
Philipp Monihart/144 Notruf NÖ
Chronik

1450: Massiver Anstieg bei Anrufen

In Spitzenzeiten verzeichnet Notruf Niederösterreich fast 10.000 Anrufe täglich. Zuletzt gab es aufgrund der Coronavirus-Pandemie einen immensen Anstieg bei der Gesundheitsberatung 1450, wo sich die Anrufe verzehnfacht haben.

Notruf Niederösterreich ist mit der telefonischen Gesundheitsberatung 1450 in der Coronavirus-Pandemie die erste Anlaufstelle bei Verdachtsfällen. Bis zu 100 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter standen zu den Spitzenzeiten im März und April gleichzeitig den Hilfesuchenden zur Verfügung.

„Im Gegensatz zum Vorjahr verschob sich der Schwerpunkt der telefonischen Kontaktaufnahme bei Notruf Niederösterreich von Notrufen und Krankentransporten hin zu 1450. Am stärksten Tag verzeichnete allein die Gesundheitsberatung 4.419 Anrufe in 24 Stunden, auf allen Leitungen gingen an diesem Tag 9.814 Anrufe ein", erklärte Landesrat und NÖGUS-Vorsitzender Martin Eichtinger (ÖVP).

Rückgang bei anderen Hotlines

Die Zahl der Anrufe auf den anderen Leitungen ging zwar um mehr als 15 Prozent zurück, 1450 hingegen erfuhr eine Steigerung um das Zehnfache auf 109.475 Anrufe. Die Wartezeiten hätten in den Hochlastzeiten maximal zweieinhalb Minuten gedauert, heißt es in der Bilanz. "Neben unseren modernen technischen Systemen war ein gleichzeitiger Einsatz von rund 100 Mitarbeitern – größtenteils im Home Office – ein Erfolgsrezept für die Bewältigung der Anforderungen“, führte Notruf-Niederösterreich-Geschäftsführer Christof Constantin Chwojka aus.

Die Mehrzahl der Anrufe auf 1450 betrafen zwar Infektionen mit Covid-19, jedoch stiegen auch die echten Gesundheitsberatungen und Dringlichkeitseinschätzungen, wofür dieser Service eigentlich geschaffen wurde. Die zusätzliche Aufgabe der Entgegennahme von Anrufen von Personen mit Symptomen oder direkten Kontakten mit Infizierten zu Beginn der Pandemie entwickelte sich zunehmend zur zentralen Anlaufstelle für Testungen.

Es wurden aber auch ausführliche Gesundheitsberatungen durchgeführt und die Hilfesuchenden zur geeigneten Behandlungsstelle geleitet, wurde betont. 45.319 Beratungen wurden im ersten Halbjahr 2020 gezählt, eine Steigerung auf fast das Doppelte gegenüber 2019. Die häufigsten Beschwerden, bei denen weitergeholfen werden konnten, betrafen Erbrechen und Brustschmerzen sowie grippale Symptome bzw. Erkältungen.

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Philipp Monihart/144 Notruf NÖ
In der Einsatzzentrale von Notruf Niederösterreich kommt es in Spitzenzeiten zu bis zu 10.000 Anrufen

Auf künftige Anforderungen vorbereitet

Aufgrund der verstärkten Anrufe der letzten Monate erweiterte Notruf Niederösterreich seinen Personalstand. Etwa 50 Studierende aus Fachhochschulen und Universitäten wurden im März kurzfristig für einige Monate angestellt. So war es möglich, auch die anderen Dienstleistungen von Notruf Niederösterreich ohne Einschränkungen fortzuführen.

Es gab am Rettungsnotruf, beim Niederösterreichischen Ärztedienst, am Alpinnotruf sowie auf allen Krankentransportnummern auch während den Spitzenzeiten praktisch keine Wartezeiten, da die Spezialisten für diese Nummern freigespielt wurden. Nachdem die Anrufzahlen nun wieder im Steigen begriffen sind, werden bis Anfang September erneut bis zu 20 zusätzliche Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter engagiert.

Notruf Niederösterreich wickelt mit seinen etwa 250 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern nicht nur die Notrufe 144, 141 und 140 sowie die Entgegennahme von Krankentransporten ab, sondern ist auch die telefonische Gesundheitsberatung 1450 für die Bundesländer Burgenland, Kärnten und Niederösterreich.