„Jeden Tag kämpfen Millionen Mütter und Väter weltweit darum, dass ihre Kinder nicht hungrig einschlafen müssen“, heißt es in einer Aussendung der Caritas St. Pölten. Weltweit leiden 820 Millionen Menschen an chronischem Hunger: „Besonders hart trifft es Kinder. In Afrika ist jedes dritte Kind chronisch unterernährt. Diese Kinder sind zu klein für ihr Alter, ihre Organe wachsen nicht, sie können sich körperlich und geistig nicht altersgemäß entwickeln.“
„Viele Menschen können sich das Essen nicht mehr leisten“
Die Ausgangsbeschränkungen wegen der Coronavirus-Pandemie verschärfen diese Situation nun: Die meisten Menschen im ländlichen Afrika leben hauptsächlich von der Landwirtschaft, von der Arbeit als Tagelöhner, vom Verkauf ihrer Ware auf Märkten oder kleinen Geschäften und Restaurants.
„Das ohnehin geringe Einkommen fällt durch die Lockdown-Bestimmungen völlig weg. Dazu kommen große Preissteigerungen vor allem bei Nahrungsmitteln. In manchen Ländern haben sich die Lebensmittelpreise verdreifacht. Viele Menschen können sich das Essen nicht mehr leisten und haben aufgrund der geschlossenen Märkte auch oft keinen Zugang dazu“, so Hannes Ziselsberger, Direktor der Caritas St. Pölten. Zusätzlich bringe der Klimawandel Überschwemmungen, Heuschreckenschwärme und extreme Dürren, alles zusammen „eine unglaubliche Herausforderung für die Bevölkerung“.
Die Österreichische Bischofskonferenz hat daher die Aktion „Glocken gegen Hunger“ beschlossen: Am 31. Juli werden um 15.00 Uhr in ganz Österreich in den Pfarrgemeinden die Kirchenglocken fünf Minuten lang läuten. „Das Läuten soll – zur Sterbestunde Jesu – darauf aufmerksam machen, dass täglich Menschen an Hunger sterben. Gleichzeitig soll das Glockenläuten zum Engagement gegen Hunger aufrufen“, so die Caritas St. Pölten.