Mähdrescher bei der Getreideernte
APA/ROBERT JAEGER
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Wirtschaft

Getreideernte leicht unter Durchschnitt

Der Regen und die milden Temperaturen im Mai und Juni haben die Getreideernte noch gerettet. Die Trockenheit zu Jahresanfang konnte dadurch ausgeglichen werden, heißt es aus der Landwirtschaftskammer. Die Erträge seien leicht unterdurchschnittlich.

Die Landwirte erwarten österreichweit heuer eine Getreideernte von 2,87 Millionen Tonnen, um circa sechs Prozent weniger als 2019. Die Erntemenge falle zwar niedriger aus, aber die Qualität der bisherigen Proben sei besser, so die Landwirtschaftskammer Niederösterreich (LKNÖ), die dies auf die feucht-kühle Witterung zurückführt. Die für Juni eher milden Temperaturen seien vorteilhaft für die Entwicklung der Ähren und Körner gewesen. Die Qualität zeige sich unter anderem bei der Winterbraugerste, die viel Protein habe und deswegen gut für die Malzherstellung geeignet sei.

Weniger Weizen und Sommergerste, mehr Mais

Während es bei der Winterbraugerste um 30 Prozent mehr Anbauflächen gibt, läuft die Entwicklung beim Weizen und bei der Sommergerste in die andere Richtung. Wegen der Klimakrise gebe es beim Weizen an besonders trockenen Standorten Ernteausfälle. Die Flächen, auf denen in Niederösterreich Weizen angebaut werden kann, sind in zehn Jahren um 15 Prozent zurückgegangen, heißt es aus der Landwirtschaftskammer.

Drastischer ist die Situation bei der Sommergerste. Hier wird in Niederösterreich um etwa ein Viertel weniger Ernte erwartet als 2019. Mit 26.000 Hektar Anbaufläche sei man zudem an einem historischen Tiefstand angelangt. Ein deutlicher Anstieg ist mit 20 Prozent seit 2010 hingegen bei Mais zu verzeichnen. Diese Feldfrucht halte der Hitze und der Trockenheit besser Stand. In einer Aussendung bezeichnet die LKNÖ das Erntejahr mit „passablen Erträgen“. Die Versorgungssicherheit durch die Bäuerinnen und Bauern sei gegeben, wird LKNÖ-Präsident Johannes Schmuckenschlager (ÖVP) zitiert. Voraussetzung sei nun aber, dass mehrtägige Regentage ausbleiben.