Kaum ein Stück des Welttheaters wurde häufiger inszeniert als „Romeo und Julia“. Nun ist die Tragödie von William Shakespeare bei den Sommerspielen Perchtoldsdorf zu sehen. Wegen des Coronavirus wurde die für Juli geplante Produktion in den August verschoben, an eine Absage dachte Intendant Michael Sturminger nie. „Im Prinzip habe ich von Anfang an darum gekämpft, weil ich mir gedacht habe, wir müssen uns jetzt auf diese Zeit einstellen. Aber das kann nicht heißen, dass die Welt ab jetzt ohne darstellende Kunst auskommen muss“, so der Intendant, der auch den „Jedermann“ in Salzburg inszeniert.
Nachdem die Produktion verschoben wurde, übertrug Sturminger die Regie an die Schauspielerin Veronika Glatzner. „Den Liebenden, die nicht als lebendige Tote ohne den anderen oder ohne die Erfüllung ihrer Liebe weiterleben wollen, bleibt keine Wahl als die Liebe im Tod zu suchen“, so die Regisseurin, die bereits einige Male in Perchtoldsdorf selbst auf der Bühne stand.
Körperlichkeit, Poesie und Musik auf der Bühne
Durch regelmäßige Testungen des gesamten Teams war die Produktion unter den Coronavirus-Bedingungen und -Maßnahmen schließlich möglich. „So dürfen wir eine Inszenierung sehen, in der sich Menschen küssen, berühren und nahekommen. Es ist ein großer Genuss das wieder auf der Bühne sehen zu können“, so Glatzner gegenüber noe.ORF.at.
Mit viel Körperlichkeit, Poesie und Musik beschäftigen sich die Regisseurin und das Perchtoldsdorfer Ensemble mit den zwei Gegenpolen des Stücks Liebe und Tod. "Mit Valentin Postlmayr als Romeo und Lena Kalisch als Julia stehen in Perchtoldsdorf zwei junge Schauspieler auf der Bühne stehen, die reif genug sind, um diese Rollen zu spielen, obwohl sie Unschuld und Jugend glaubwürdig und berührend verkörpern können“, sagte Sturminger über die Protagonisten.