Retzer Delikatessen Gurken
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„Im Fokus“

Gurkerl im Glas: Delikatessen aus Retz

Durch die CoV-Pandemie greifen immer mehr Konsumenten zu heimischen Produkten. Davon profitiert die Firma „Retzer Delikatessen“. Der Familienbetrieb verarbeitet im Jahr mehr als 300 Tonnen Gemüse und Obst zu Krautsalat oder Essiggurkerl im Glas.

Salzgurken, Kraut oder Spiralpfefferoni – das Gemüse wird händisch ins Glas geschlichtet oder gefüllt. So kann die Qualität besser geprüft werden. „Vergorene Gurken können hohl sein oder auch schlechte Stellen haben. Bei einer händischen Verarbeitung merke ich das. Und so können wir sicher sein, dass nur Qualität in das Glas kommt“, sagt Firmenchef Franz Neubauer von „Retzer Delikatessen“.

Retzer Delikatessen Gurken
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Das Gemüse wird händisch in Gläser abgefüllt

Mehr als 30.000 Gläser mit der typischen Retzer Salzgurke werden pro Jahr im Einlegebetrieb in Retz (Bezirk Hollabrunn) abgefüllt. Das Einlegen von Gemüse hat im Retzer Land Tradition. Vor mehr als 120 Jahren hat es rund um Retz und Znaim (Tschechische Republik) noch etwa 100 Betriebe gegeben. „Damals wurde das Gurkerl aus Retz und Znaim bis nach Indien geliefert. Das Produkt war während der k.u.k.-Zeit bereits eine Weltmarke“, sagt Neubauer. Heute ist „Retzer Delikatessen“ der einzige gewerbliche Einlegebetrieb in der Region.

Das Retzer Gurkerl wird auch in Japan gegessen

Auch heute ist das Retzer Gurkerl nicht nur in Österreich beliebt. Etwa zehn Prozent der Jahresproduktion werden exportiert. Ein Großteil geht nach Deutschland. Die Ware wird auch nach Tschechien oder nach Japan geliefert. „Unser Gemüse wird nicht nur über den Groß- und Einzelhandel verkauft. Unsere Produkte findet man international vor allem auch in Feinkostläden“, sagt Neubauer.

„Im Fokus:“ Retzer Delikatessen

Die Reihe „Im Fokus“ besucht diesmal den Betrieb „Retzer Delikatessen“. Das Familienunternehmen ist der einzige gewerbliche Sauergemüseproduzent in der Region. Die Waren werden in die ganze Welt exportiert.

Zehn Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sind in Retz beschäftigt. Jährlich werden etwa 300 Tonnen Gemüse verarbeitet. „Derzeit arbeiten wir daran, unsere Lager aufzufüllen“, so Firmenchef Neubauer. „Denn während der Coronavirus-Krise haben wir eindeutig bemerkt, dass die Konsumenten zu heimischen Delikatessen greifen. Sie wollen wissen, woher das Produkt kommt“, erzählt Franz Neubauer.

Gemüse kommt großteils aus Österreich

Ein großer Anteil des Gemüses kommt von heimischen Lieferanten. Etwa ein Drittel muss im Ausland zugekauft werden. Beispielsweise Perlzwiebeln, die nicht in Österreich angebaut werden, werden aus Italien geliefert. Unternehmer Franz Neubauer rechnet in den nächsten Jahren mit einer weiterhin positiven Geschäftsentwicklung. Seiner Einschätzung nach werden die Konsumenten in Zeiten, in denen der regionale Anbau boomt, noch öfter zu heimischen Delikatessen greifen.