Regionalliga Ost
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Regionalliga: Vereine fordern Entschädigung

Die Regionalliga Ost startet heuer statt mit 16 nur mit 13 Klubs in die neue Saison. Der ÖFB hatte sich geweigert, die freien Plätze mit Landesliga-Teams aufzustocken. Den Regionalliga-Vereinen fehlen somit wichtige Spiele und Einnahmen.

In einer Woche soll die neue Saison starten, im Vorfeld gibt es allerdings bereits einiges an Aufregung. Der Österreichische Fußball-Bund (ÖFB) hatte entschieden, die Regionalliga Ost nicht aufzustocken und mit nur 13 Mannschaften beginnen zu lassen. Ebreichsdorf hatte sich bereits früh aus der Meisterschaft zurückgezogen, die Mattersburg Amateure fallen insolvenzbedingt aus und die zweite Mannschaft von Rapid wurde in die 2. Liga hochgezogen.

Weniger Vereine, weniger Spiele, weniger Einnahmen

Statt 30 gibt es jetzt nur noch 24 Runden. Der drittklassigen Regionalliga fehlen drei Teams und den verbliebenen Vereinen damit wichtige Spiele – sowohl aus sportlicher als auch aus finanzieller Sicht, sagte etwa Werner Trost, Obmann des FCM Traiskirchen, gegenüber noe.ORF.at. „Man braucht das nur hochrechnen: Eine Matchpatronanz, Eintrittskarten, Kantineneinnahmen, Grillstand – summa summarum werden drei Spiele bei uns zwischen 20.000 bis 25.000 Euro liegen.“

Ähnlich ist die Situation bei Ligakonkurrent Wiener Viktoria. „Es ist eine Entscheidung gegen die Vereine, die bereits unter der Coronakrise leiden mussten und keine Einnahmen hatten und jetzt nochmal drei Heimspiele verlieren“, so Trainer Toni Polster.

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Die begrenzte Zuschauerzahl bedeutet für die Vereine ohnehin schon finanzielle Verluste

Beim niederösterreichischen Fußballverband heißt es, dass man die Kritik nachvollziehen könne, angesichts der kurzen Zeit habe es aber keine andere Möglichkeit gegeben, so Präsident Johann Gartner. Es sei darum gegangen, eine Kettenreaktion bis in die unteren Ligen zu stoppen. „Wenn ich in einer Liga sage, ich gebe Leute oder Vereine weg, dann sagt die nächste Liga: Bitte, das gilt für mich auch. Und so habe ich den ganzen Meisterschaftsbetrieb, der jetzt beginnt, durcheinander geworfen. Es geht einfach zu diesem Zeitpunkt nicht mehr anders. Wenn das im Juni passiert wäre, würde das anders aussehen, aber jetzt ist der Zug fast am Ausfahren.“

Ein Boykott der Regionalliga-Vereine steht mittlerweile nicht mehr im Raum. Sie fordern aber von den beteiligten Landesverbänden Wien, Burgenland und Niederösterreich schnelle Lösungen – etwa eine Entschädigung durch mehr Heimspiele sowie die Einführung eines Playoffs ähnlich wie in der Bundesliga oder durch Ausgleichszahlungen. Diese Ansätze sollen bei einem Runden Tisch am Montag konkreter besprochen werden. Viel Zeit bleibt aber nicht mehr, denn die erste Runde wird am 21. August angepfiffen.