Blockheide
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Wirtschaft

Kleinere Ausflugsziele im Waldviertel boomen

In Zeiten des Coronavirus zeigt sich: Es boomen jene Ausflugsziele, die ein wenig abseits liegen, nicht ganz so bekannt sind und bei denen sich große Gruppen gut aufteilen. Gerade das Waldviertel profitiert von diesem Trend.

Ob es die Blockheide in Gmünd, der Ottensteiner Stausee oder die Ysperklamm ist – bei diesen etwas weniger bekannten Tourismuszielen verzeichnet man derzeit einen immer größeren Gästeandrang. Viele nutzen diese Orte, um sich zu entspannen und zu erholen.

Das Naturerlebnis in der frischen Luft lockt immer mehr Besucher an, heißt es beim Waldviertel Tourismus. So waren die Monate März bis Juni noch von starken Einbrüchen gezeichnet, aber dann ging es bergauf, so Waldviertel-Tourismus-Geschäftsführer Andreas Schwarzinger: „Im Juli, August und auch für den September haben wir fast doppelt so viele Anfragen und Buchungen.“

Geschäftsführer Waldviertel Tourismus Andreas Schwarzinger im Interview mit NÖ-heute-Moderator Thomas Birgfellner
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Geschäftsführer Andreas Schwarzinger (l.) ist mit den Entwicklungen bei den Besucherzahlen im Waldviertel zufrieden

Die Besucherströme zu managen sei einfach, so Schwarzinger im Gespräch mit „Nö-heute“-Moderator Thomas Birgfellner: „Es gibt keine Hotspots, wo viele Menschen auf einmal zusammenkommen. Wir sind nicht vom Massentourismus geprägt.“ Die Herausforderung liege eher darin, Menschen überhaupt auf das Waldviertel als Ausflugsmöglichkeit aufmerksam zu machen.

Mehr Gäste in der Blockheide

An einigen Orten wird eine stärkere Zunahme an Besuchern registriert, etwa in der Blockheide im nördlichen Waldviertel. Das bestätigt auch die Wirtin des dortigen Schutzhauses. „Es sind etwa 20 Prozent mehr Gäste, mindestens. Ich sehe ja, wie viele hier durchmarschieren, und das ist schon enorm. Die Leute fühlen sich jetzt auch im Freien einfach viel wohler“, freut sich Wirtin Waltraud Möstl.

Stausee Ottenstein
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Der Stausee in Ottenstein bietet genug Platz für Gäste

Etwas weiter südlich beim Stausee Ottenstein: Die Bootsvermietung ist bestens ausgelastet, als Ausflugstipp hat sich der See schon herumgesprochen.

„Wir fahren gern ins Waldviertel, weil hier alles einfach ein bisserl anders tickt. Die Zeit ist anders, die Leute sind anders, es ist ruhiger. Die Umgebung ist einfach irrsinnig schön“, findet etwa Marion Langsteiner aus Zwentendorf (Bezirk Tulln).

Stausee bietet weitläufigen Erholungsraum

Es gibt hier genug Platz für Besucher, denn der Ottensteiner Stausee zieht sich über eine Länge von 14 Kilometer. An Gästen mangelt es diesen Sommer nicht. „Wir verzeichnen einen großen Andrang hier am See, aber auch im Restaurant und im Hotel. Die Übernachtungen sind durchwegs höher als letztes Jahr“, führt Hunor Ince, Geschäftsführer des Hotels und Restaurants sowie des Bootsverleihs in Ottenstein, aus.

Ysperklamm
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Die Ysperklamm ist bei schwülen Tagen ein beliebtes Ausflugsziel

Wandern und erholen kann man sich auch in der Ysperklamm im westlichen Waldviertel. Beim Lokalaugenschein von noe.ORF.at sind viele Gäste unterwegs.

„Es ist relativ leicht, in der Natur und im Wald den Abstand zu halten. Es herrscht hier eine frische Luft, es ist nicht so schwül – einfach schön“, begründet Günter Ebner aus Langenlois (Bezirk Krems) die Wahl seines Ausflugszieles. Ob man nun durch die Ysperklamm wandert, den Stausee genießt oder in der Blockheide unterwegs ist – all das entdecken offenbar immer mehr Besucherinnen und Besucher.