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Zuckerfabrik Leopoldsdorf: Zukunft ungewiss

Wegen eines Tiefststands bei den Zuckerrübenanbauflächen ist die Zukunft der Agrana-Zuckerfabrik in Leopoldsdorf (Bezirk Gänserndorf) mit 150 Arbeitsplätzen ab 2021 unklar. Für heuer wurde entschieden, sie noch – neben jener in Tulln – in Betrieb zu nehmen.

Der börsennotierte Frucht-, Zucker- und Stärkekonzern Agrana ist bei Endkunden in Österreich vor allem mit seiner Marke „Wiener Zucker“ bekannt. Wie es 2021 mit der Zuckerfabrik in Leopoldsdorf weitergeht, wurde seitens der Agrana noch nicht entschieden. „Es gibt keinen fixen Termin für eine Entscheidung zu Leopoldsdorf, keine Deadline“, hieß es von der Agrana-Pressestelle. Ausschlaggebend für die Entscheidung sei die Rohstoffverfügbarkeit, hieß es weiter.

Rübenbauern könnten Anbauflächen 2021 erweitern

Die heurige Entscheidung für die Zuckerrübenverarbeitung in den beiden heimischen Agrana-Fabriken hält nach Ansicht der Rübenbauern jedenfalls auch die Möglichkeit offen, im kommenden Jahr 2021 noch einmal einen Anlauf zur Ausweitung der Rübenflächen zu nehmen. „Die Aussichten, dass dies gelingen kann, sind derzeit gegeben“, erklärten die Rübenbauern Mitte August. Die Zuckerrüben-Anbaufläche in Österreich sinkt aufgrund niedrigerer Preise und Schädlingsbefall durch den Rübenrüsselkäfer seit Jahren kontinuierlich – von etwa 50.000 Hektar in den Jahren 2012 bis 2014 auf 26.000 Hektar im Jahr 2020.

Bei der Vorlage der Agrana-Bilanzzahlen 2019/2020 im Mai war das Agrana-Zuckergeschäft in Österreich bereits Thema. „Im Laufe der Rübenkampagne im Herbst findet eine Evaluierung statt, was die zukünftige Rübenverarbeitung in Leopoldsdorf anbelangt“, hieß es damals – mehr dazu in Agrana: Positive Bilanz, ungewisse Zukunft (noe.ORF.at; 7.5.2020). Im Juli hatte die Agrana überraschend zwei der vier Geschäftsführer der agrana Zucker GmbH abberufen.