Die am Freitag von der Statistik Austria vorgelegten Nächtigungszahlen zeigten auch bundesweit ein deutliches Minus. Die Zahl der Übernachtungen lag österreichweit von Mai bis Juli um fast 45 Prozent unter dem Vorjahresniveau. Im Juli war das Minus mit 17,4 Prozent geringer, denn viele Österreicher machten im Inland Urlaub. In Niederösterreich verzeichneten die Tourismusbetriebe im Juli einen deutlichen Rückgang von 22 Prozent gegenüber dem Vergleichszeitraum des Vorjahres.
In den einzelnen Bundesländern sind die Tourismuszahlen sehr unterschiedlich. Das größte Minus verzeichnete im Juli Wien mit 73 Prozent weniger Nächtigungen. Im Burgenland, der Steiermark und in Kärnten sorgten mehr inländische Urlauber hingegen für ein leichtes Plus.
Weniger ausländische Gäste
Wegen der Coronavirus-Krise blieben vor allem ausländische Gäste aus. Das überdurchschnittliche Minus bei den Nächtigungen von Auslandsgästen zeigt, welche Konsequenzen die Reisebeschränkungen aufgrund des Coronavirus haben. Es urlaubten zwar deutlich mehr Österreicher in der Heimat, das konnte das Minus in Niederösterreich allerdings nicht ausgleichen.
Zu den Gründen für den Rückgang sagte Tourismuslandesrat Jochen Danninger (ÖVP): „Während viele Beherbergungsbetriebe boomen, vor allem in den beliebten Ferienregionen an Seen, in den alpineren Regionen oder in der Nähe von Ausflugszielen, konnte der Wegfall des Wirtschaftstourismus und der Rückgang im Gesundheitstourismus nicht kompensiert werden. Hier schmerzt besonders das beinahe komplette Ausbleiben der Gäste rund um den Flughafen Schwechat und das praktisch nicht vorhandene Seminargeschäft, das bei uns in Niederösterreich eine wesentliche Rolle spielt", so Danninger.
Hoffen auf den Herbst
Man hofft nun auf viele Gäste im Herbst. Tourismuslandesrat Danninger: "Für die vielen Weinherbst-Veranstaltungen, die bereits begonnen haben oder in Kürze starten, ist es nun wichtig, dass wir unseren Gästen weiterhin das Gefühl geben, dass sie sich in Niederösterreich nicht nur wohl, sondern auch besonders sicher fühlen können. Ich begrüße daher die Ausweitung der Covid-19-Testungen auf die Gastronomie, denn jeder zusätzliche Test im Tourismus hilft, das Infektionsrisiko zu minimieren und das Sicherheitsgefühl der Gäste zu steigern.“