Mobile Pflegerin
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Chronik

Caritas sucht dringend Pflegepersonal

Etwa eine Million Menschen wird im Jahr 2030 in Österreich pflegebedürftig sein. Der Bedarf an Pflegekräften steigt laut Prognosen bis dahin um 20.000 an. Bei der Caritas St. Pölten sucht man bereits jetzt händeringend Personal: 60 Stellen sind offen.

Bei der Caritas der Diözese St. Pölten verdoppelte sich der Personalstand im Bereich der Pflege in den letzten zehn Jahren nahezu. Zählte man 2010 noch 653 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, so stieg die Zahl bis zum Jahr 2020 auf 1.025 Pflegekräfte. Dazu kommen 60 offene Stellen. „Es ist sicher in allen Berufsgruppen der Bedarf an gut ausgebildetem Personal vorhanden, von der Heimhilfe bis zur diplomierten Pflegekraft“, sagt Barbara Riegler, diplomierte Gesundheits- und Krankenpflegerin der Caritas St. Pölten, die im Bereich der mobilen Hauskrankenpflege tätig ist.

Pflegeheim
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Pflegekräfte werden händeringend gesucht: Sowohl für den mobilen Einsatz als auch in Pflegeeinrichtungen

Es sind aber nicht nur die klassischen Pflegedienstleistungen, die sie erledigt. „Man hat in der Hauskrankenpflege sehr viele Rollen, die man erfüllen muss und kann. Das ist das Schöne an dem Beruf. Man kümmert sich auch um andere Dinge, die vielleicht nicht primär die Pflege betreffen, sondern die ganze Organisation rund um die Pflege“, erzählt Riegler. Gerade diese Beratungstätigkeit – zum Beispiel, welche Hilfsmittel die Kundinnen und Kunden zu Hause benötigen – nimmt zu. Dadurch steige der Personalbedarf in der mobilen Hauskrankenpflege, heißt es.

Pflegeheim verzeichnete in einem Jahr nur zwei Bewerber

Aber auch in den Pflegeheimen wird dringend Personal gesucht, etwa im Caritas-Pflegeheim Haus St. Elisabeth in St. Pölten-Wagram, erzählt dessen Heim- und Pflegedienstleiter Jens Nather-Zwickl. „Die aktuelle Situation ist so, dass wir zwei diplomierte Stellen offen haben und auch vier Heimhelfer suchen“, so Nather-Zwickl. Leider sei die Zahl der Job-Interessenten überschaubar. „Ich bin jetzt seit einem Jahr hier Heim- und Pflegedienstleiter, und wir haben seither nur zwei Bewerbungen von diplomierten Pflegekräften gehabt“, sagt Nather-Zwickl. Dabei sei es eigentlich ein schöner Beruf, sind viele Pflegekräfte überzeugt, auch wenn die Herausforderungen wohl eher größer als kleiner werden.