Schon in jungen Jahren wurde der 1945 in Wien geborenen Sängerin das absolute musikalische Gehör bescheinigt. Sie erhielt Klavier- und Gesangsunterricht am Konservatorium in Wien und legte schließlich 1963 die Prüfung zur „gewerkschaftlich geprüften Vortragskünstlerin“ ab. Die ersten eigenständigen Gehversuche als Sängerin wagte sie mit der Tanzband „The Internationals“, mit der sie in den 1960er Jahren durch Europa tourte.
Von der „Glock’n“ über Gitti Schimek bis zur Romy
1970 kam schließlich der große Durchbruch: Mendt wurde vom 2007 verstorbenen Gerhard Bronner entdeckt und zur Interpretin seiner „Glock’n, die 24 Stunden läut’“. Die Anfangszeiten des damit geborenen Austropop waren allerdings nicht immer ganz einfach, wie Mendt erklärte: „In Wien wurde ich anfangs als ordinäre Dialektsängerin beschimpft.“ Mittlerweile kann davon wohl keine Rede mehr sein.
1971 vertrat sie Österreich beim Eurovision Song Contest in Dublin mit dem Lied „Musik“, erreichte aber nur den 16. und damit drittletzten Platz. Ein Jahr darauf nahm Mendt ihre erste Musicalrolle in „Funny Girl“ am Opernhaus Essen an, weitere Engagements in Deutschland und Österreich sollten folgen.
Von der Musical- verschlug es die Sängerin auf die Theaterbühne, die sie 1977 zum ersten Mal betrat. Nach etlichen Fernsehauftritten erhielt sie 1978 mit „Mendt & Band“ eine eigene ORF-Sendung. Als Schauspielerin ans Herz wuchs Mendt dem Publikum als Gitti Schimek in der ORF-Serie „Kaisermühlen Blues“ von Ernst Hinterberger. Die Rolle, die sie acht Jahre lang spielte, brachte ihr bei der Romy-Gala 1994 die Auszeichnung als „beste Schauspielerin“ ein.
1995 wurde ihr der Nestroy-Ring verliehen und kurz vor ihrem 60. Geburtstag erhielt die Wahl-Niederösterreicherin, die in Gars am Kamp (Bezirk Horn) wohnt, das Goldene Wiener Verdienstzeichen. Ab dem Jahr 2014 durfte sie sich „Frau Professor“ nennen, 2015 folgte die Auszeichnung mit dem Großen Goldenen Ehrenzeichen des Landes Niederösterreich, bei der der damalige Landeshauptmann Erwin Pröll (ÖVP) auch die Initiativen Mendts für die Jugend hervorhob, etwa das seit 2005 jährlich stattfindende MM Jazzfestival in St. Pölten. Seit vielen Jahren moderiert die Sängerin die Sendung „Jazz Mendt Live“, die in Radio Niederösterreich jeden zweiten Freitag im Monat ab 21.03 Uhr zu hören ist.
ORF zeigt Filme und Dokus über Mendt
Einen Überblick über das Schaffen der Künstlerin bietet der ORF. In einem 2017 entstandenen Film des TV-Porträtformats „Orte der Kindheit“ führt die gebürtige Wienerin, begleitet von Peter Schneeberger, im „kulturMontag“ am 28. September (23.30 Uhr in ORF 2) zu ihren Wurzeln im Wien der Nachkriegsjahre.
Um Mitternacht wird „Aus dem Archiv“ gezeigt, eine Aufzeichnung aus dem ORF-Radiokulturhaus vom 21. September. Mendt war bei Christian Reichhold und Regina Nassiri zu Gast, sie sprachen mit ihr über wichtige Stationen in ihrem Leben und über zukünftige Pläne und Projekte. Mir der Künstlerin auf der Bühne waren Film-Ehemann und Freund Erwin Steinhauer und die Jazzsängerin Ines Reiger.
Einblicke in ihr Berufs- wie Privatleben gewährt Mendt schließlich am 1. Oktober bei Barbara Stöckl um 23.10 Uhr, um 0.10 Uhr folgt Michael Kreihsls Komödie „Jetzt erst Recht!“ mit Peter Weck, dessen Geliebte Mendt verkörpert.