Eine Frau spielt Trompete
pixabay
pixabay
Coronavirus

Verunsicherung bei Vereinsmitgliedern

Die am Montag in Kraft getretenen Verordnungen sorgen mitunter für Verwirrung und Verunsicherung. Viele Vereine sind mit Fragen von Mitgliedern konfrontiert. Dabei gelten etwa bei Blas- und Chormusik sowie Pfadfindern und Jungschar keine neuen Regeln.

Seit Montag gelten die neuen Verordnungen der Bundesregierung zusätzlich zu den bereits verankerten, österreichweiten Regelungen bezüglich des Coronavirus. Dazu zählen etwa eine Ausweitung des Mund-Nasen-Schutzes, eine Sperrstunde ab 1.00 Uhr und eine reduzierte Personenanzahl bei Veranstaltungen – mehr dazu in Welche Maßnahmen ab Montag gelten (news.orf.at; 17.9.2020).

Bereits über den Sommer mussten die Vereine Präventionskonzepte ausarbeiten, die beispielsweise Angaben zu Abstandsregelungen oder Hygienekonzepten beinhalten. Diese bleiben weiterhin gültig. Besonders die Reduktion der Personenanzahl bei Veranstaltungen sorgte am Montag bei Vereinsmitgliedern für Verunsicherung. Maximal zehn Personen dürfen sich beispielsweise in Innenräumen ohne zugewiesene und gekennzeichnete Sitzplätze aufhalten.

Chorproben weiterhin ohne Maske erlaubt

„Ständig rufen Mitglieder an und fragen, was die neuen Maßnahmen jetzt für die Chöre bedeuten. Es ändert sich nichts für uns“, sagt Gottfried Zawichowski, Koordinator der Chorszene Niederösterreich. „Chor- und auch Blasmusikproben sind von den neuen Regeln nicht betroffen, weil es dabei zugewiesenen Sitzplätze gibt. Ich handhabe das bei meinem Chor seit Jahren so, dass die einzelnen Personen mit Namen gekennzeichnete, fixe Sitzplätze haben“, sagt Zawichowski. Bei den Proben achte man derzeit besonders darauf, zu lüften und Abstand zueinander zu halten.

Ähnlich ist die Situation bei den niederösterreichischen Blasmusikvereinen. Auch für sie gelten laut Peter Höckner, Präsident des niederösterreichischen Blasmusikverbands, seit Montag keine zusätzlichen Regelungen. Auch hier sind die Vereinsobleute mit zahlreichen Fragen und Sorgen der Mitglieder konfrontiert, erzählt Höckner, „und manche trauen sich nicht zur Probe.“

Nach wie vor finden die Proben Höckner zufolge ausschließlich mit fix zugewiesenen Plätzen statt, zudem gelte in allen Gebäuden eine strenge Maskenpflicht, von der man nur während des Musizierens befreit ist. Über den Sommer nutzten viele Vereine die Möglichkeit, um im Freien zu proben. Für den Winter brauche es ausreichend große Räumlichkeiten, so Höckner gegenüber noe.ORF.at. „Aber hier gibt es eine große Unterstützung vonseiten der Gemeinden, um Ersatzräume aufzutreiben. Die Blasmusik ist gut gerüstet und kann auch weiterhin musizieren.“

Große Nachfrage nach Jugendgruppen

Pfadfinder- sowie Jungschargruppen fallen unter die außerschulische Jugendarbeit. Feriencamps und Angebote der außerschulischen Jugenderziehung und Jugendarbeit werden als Veranstaltungen im Sinne der COVID-19-Lockerungsverordnung angesehen.

Jene Maßnahmen, die für den außerschulischen Bereich gelten, haben sich durch die neue Verordnung nicht verändert. „Wir haben unser Präventionskonzept schon seit dem Sommer. Die Heimstunden, die jetzt im September wieder angelaufen sind, werden damit weitergeführt. Das Interesse an den Heimstunden ist momentan groß. Die Kinder brauchen die Gemeinschaft, gerade nach dem Lockdown“, sagt Stefanie Jirgal, Leiterin der Niederösterreichischen Pfadfinder- und Pfadfinderinnen. „Die Kinder sind die Maßnahmen schon von der Schule gewohnt, es funktioniert.“

Outdoor-Stunden auch im Winter

Auch bei der Jungschar sei schon im Sommer auf Coronavirus-konforme Spiele und Unternehmungen für die verschiedenen Altersgruppen von Kindern und Jugendlichen sowie Anleitungen für die Gruppenleiter geachtet worden, sagt Lisa Funiak, Fachliche Leiterin der Katholischen Jungschar der Diözese St. Pölten. So habe beim Basteln zum Beispiel jedes Kind sein eigenes Material. Dass Jungscharstunden auch im Winter nach draußen verlegt werden, sei außerdem gar nicht ungewöhnlich, sagt Funiak. Trotz steigender Fallzahlen gäbe es derzeit auch kaum Abmeldungen.

„Wir wissen auch, dass Eltern besonders seit dem Lockdown im Frühjahr durch die zusätzliche Kinderbetreuung sehr belastet sind. Da wird das Angebot der Jungscharstunden sehr gerne in Anspruch genommen“, so Funiak. In Zeiten laufend neuer Verordnungen – so sind sich alle Vereine einig, ist vor allem eines gefragt: die Mitglieder laufend zu informieren.