Grippeimpfung
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Chronik

Zusätzliche Grippe-Impfdosen verfügbar

Wegen des Coronavirus ist die Nachfrage nach Grippeimpfungen dreimal so hoch wie sonst. Die Apothekerkammer befürchtet einen Engpass. Das Land hat zusätzlichen Grippeimpfstoff beschafft.

In der Stadtapotheke in Gloggnitz (Bezirk Neunkirchen) ist die Nachfrage nach dem Grippeimpfstoff heuer etwa dreimal so hoch wie gewohnt, die Wartelisten sind dementsprechend lang und werden immer länger. Ganz ähnlich ist die Situation in der Löwenapotheke in St. Pölten, mehrmals täglich fragen Kunden nach der Impfung. Peter Gonda, Präsident der niederösterreichischen Apothekerkammer rechnet mit einem Engpass: „Normalerweise lassen sich acht Prozent impfen. Sollte die Nachfrage tatsächlich dreimal so hoch sein wie im Vorjahr, wird es sich nicht ausgehen, dass jeder, der einen Grippeimpfstoff haben möchte, einen bekommen wird.“

In der St. Pöltner Löwenapotheke werden keine Wartelisten geführt, so Apotheker Andreas Gentsch: „Wir haben zwar schon für Ärzte, für deren Mitarbeiter und für unsere Mitarbeiter reserviert, allerdings ist der Impfstoff sonst frei verkäuflich und wer zuerst kommt, bekommt ihn auch zuerst.“ Eine medizinisch begründete Verteilung, also zum Beispiel eine Bevorzugung von Risikopatienten, sei schwierig umzusetzen, sagt Gentsch: „Wir können in der Apotheke nicht selektieren, wer Risikopatient ist und wer nicht. Es kann schließlich auch ein 30-Jähriger seine Großeltern pflegen. Dadurch wäre er auch verantwortlich für deren Gesundheit.“

Zusätzliche Impfstoffe vom Land angekauft

„In unserem Gesundheitslandes-Referentinnentreffen gab es die Aufforderung und Bitte des Bundes, dass wir über den Bund Impfstoffe einmelden. Wir haben uns, wie die meisten anderen Bundesländer, daran gehalten“, so Gesundheitslandesrätin Ulrike Königsberger-Ludwig (SPÖ). Das Land hat am Dienstag bekannt gegeben, dass zusätzlich zu bereits bestehenden Impfdosen weitere angeschafft werden konnten.

Die Apotheker zeigen dafür Verständnis: „In einem Jahr, in dem das Bewusstsein wegen des Coronavirus natürlich ein ganz anderes ist und die ganze Welt davon betroffen ist, sind einfach nicht genügend Grippeimpfstoffe aufzutreiben. Die Produktion dauert eine gewisse Zeit, sie kann nicht beliebig hochgefahren werden“, sagt Apothekerkammer-Präsident Peter Gonda.

All jenen, die sich nicht impfen lassen können, rät der Apotheker Abstand, Handhygiene und das Tragen eines Mund-Nasen-Schutzes: „Was gegen das Coronavirus hilft, hilft auch gegen die Grippe. Menschen, die die CoV-Maßnahmen einhalten, schützen sich auch vor der Grippe. Die Viren wissen ja nicht, dass sie nicht das eigentliche Ziel der Schutzmaßnahmen sind.“