Landwirtschaft

Fünf Euro schaffen hunderte Arbeitsplätze

Mit fünf Euro pro Monat und Haushalt für regionale Lebensmittel könnten in Niederösterreich 770 Arbeitsplätze geschaffen werden. Das zeigt eine WIFO-Studie, die die Landwirtschaftskammer am Freitag in Judenau-Baumgarten (Bezirk Tulln) vorgestellt hat.

Die neue Studie des Wirtschaftsforschungsinstituts (WIFO) wurde in ganz Österreich durchgeführt. Demnach würden mit fünf Euro mehr pro Haushalt und Monat für regionale landwirtschaftliche Produkte 4.340 Jobs entstehen. Niederösterreich profitiere dabei überdurchschnittlich, sagte der Präsident der Landwirtschaftskammer Niederösterreich, Johannes Schmuckenschlager: „Schließlich sind 13 Prozent aller Beschäftigten im Agrarbusiness tätig, das sind mehr als 91.000 Personen“. Durch das veränderte Kaufverhalten würden in Niederösterreich 770 Arbeitsplätze dazukommen.

Bewusstsein für positive Effekte

Seit Beginn der Coronavirus-Krise sei das Bewusstsein für regionale Lebensmittel deutlich gestiegen. Gerade die Versorgungssicherheit spiele für die Konsumenten eine zentrale Rolle. Deshalb wolle man noch stärker auf die Qualitätsmerkmale von heimischen Produkten setzen. „Ein zentraler Hebel, um die Nachfrage nach regionalen Lebensmitteln auszuweiten, ist eine klare Herkunftsbezeichnung, der die Konsumenten vertrauen können“, erklärte Schmuckenschlager.

Regionales Einkaufen LWK
ORF/Birgfellner
Sie warben am Freitag in Judenau-Baumgarten für regionale Lebensmittel (v.l.): Gerhard Zinner, Obmann des Netzwerkes „Kulinarik Österreich“, Direktvermarkterin Eva Hagl-Lechner und Johannes Schmuckenschlager, Präsident der Landwirtschaftskammer Niederösterreich

Die Landwirtschaftskammer unterstütze deshalb die Initiative „Das isst Österreich“, um die heimischen Herkunfts- und Qualitätszeichen noch bekannter zu machen. „Unsere Konsumenten sind unsere Partner. Sie haben es mit jedem Griff ins Regal selbst in der Hand, wo ihre Lebensmittel produziert werden“, betonte Schmuckenschlager.

Auswirkungen auf Wertschöpfung und Klima

Laut WIFO-Studie würden die Mehrausgaben für heimische Produkte auch spürbar mehr Geld in die Regionen bringen. Die Wertschöpfung in Niederösterreich könnte damit pro Jahr um 38 Millionen Euro steigen, in Österreich liege der Zuwachs sogar bei 197 Millionen Euro. Davon profitiere nicht nur die Lebensmittelproduktion, sondern auch die gesamte Rohstoffproduktion.

„Wir sind im Bereich der Biomasse sehr stark. Der Weg zu erneuerbaren Energieträgern und Rohstoffen bringt direkt einen positiven Effekt für die Landwirtschaft“, hob der Präsident der Landwirtschaftskammer hervor. Und auch die Umwelt profitiere vom Kauf regionaler Produkte, denn damit sinke der Import ausländischer Ware, wodurch man einen wichtigen Beitrag zum Klimaschutz leiste, wurde betont.