Flexible Arbeitszeitmodelle und ein Job in der Region gelten als Pluspunkte, so die Image-Analyse des Meinungsforschungsinstituts Kantar. Zudem gilt der Pflegejob als „zukunftssicher“ und wird von den 400 befragten Niederösterreicherinnen und Niederösterreichern als „sinnvolle Tätigkeit“ beschrieben. Die körperlichen und seelischen Belastungen schrecken aber viele ab, genauso wie die Bezahlung.
Hilfswerk-Präsidentin Michaela Hinterholzer betont, man achte auf eine schlanke Verwaltung, könne aber nur Weitergeben, was man erhalte: „Wir werden vom Land, den Sozialversicherungsträgern und Kundenbeiträgen unterstützt. Wir brauchen da adäquate Normkosten- und Finanzierungssätze, sodass wir auch entsprechend Mitarbeiter rekrutieren und bezahlen können.“ So sei eine faire Bezahlung der Pflege- und Betreuungsberufe möglich.
Pandemie verbessert Image der Pflege
Was die Arbeitsbedingungen angeht, sei man ein familienfreundlicher Betrieb, so Hinterholzer. Es gebe verschiedene Teilzeitmodelle, keine Nachtdienste oder geteilten Dienste. Zudem werden Karriere- und Weiterbildungsoptionen geboten, sowie Supervision in belastenden Situationen. Aktuell gibt nur ein Viertel der Befragten, die selbst in einem Betreuungsberuf tätig sind, an, den Beruf auch weiterzuempfehlen, so Meinungsforscher Erich Werndl.
Jeder Sechste kann sich vorstellen, einen Pflegeberuf in Erwägung zu ziehen. Und ein Drittel der Befragten räumt ein, dass sie durch die Coronavirus-Pandemie eine bessere Meinung über Pflegeberufe haben. Das Hilfswerk selbst hat laut Umfrage an Bekanntheit zugelegt und ist aus Sicht der Zielgruppe ein „sehr attraktiver Arbeitgeber“. Für den Herbst plant man daher eine gezielte Kampagne, um neue Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter anzusprechen. Denn bis 2050 müsse der Mitarbeiterstand mehr als verdreifacht werden, um den Pflegebedarf decken zu können, heißt es beim Hilfswerk.