Sessellift mit Skifahrern
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Tourismus

CoV: Neue Regeln in Skigebieten

Niederösterreichs Skigebiete wollen angesichts des Coronavirus einheitliche Maßnahmen gegen die Pandemie umsetzen. In Gondeln und Liften gilt eine Maskenpflicht, Tickets sollen nach Möglichkeit online gekauft, Tische in Hütten vorab reserviert werden.

„So eine Vorgangsweise hat es bisher noch nie gegeben“, erklärte Tourismus-Landesrat Jochen Danninger (ÖVP) am Mittwoch. „Der Status heute ist, dass alle Lifte aufsperren werden“, fügte er bei einer Pressekonferenz in St. Pölten hinzu. Unter dem Motto „Sicher skifahren in Niederösterreich“ trug die Taskforce „Sicher rausgehen in Niederösterreich“ Richtlinien zusammen.

Dazu gehörten einheitliche Verhaltensregeln und Gästekommunikation, für die Mitarbeiter in den Bereichen Seilbahnen, Skischulen, Skiverleih und Gastronomie sind tägliche Messungen der Körpertemperatur sowie regelmäßige Testungen auf das Coronavirus vorgesehen. Den Betrieben werden Vorlagen für Plakate und Bodenmarkierungen zur Verfügung gestellt. Ein Handbuch unterstütze die Unternehmen bei der Umsetzung der Maßnahmen, erklärte Isabella Hinterleitner, Leiterin der Taskforce. Ein Helpdesk sei zudem von Montag bis Freitag erreichbar.

Auch Schlauchschal statt Mund-Nasen-Schutz erlaubt

Den Wintersportlern wird empfohlen, Liftkarten vorab online zu kaufen und Tische in Hütten vorab zu reservieren. Beim Anstellen vor der Kassa gilt ein Mindestabstand von einem Meter, bezahlt werden sollte bevorzugt ohne Bargeld. Auch vor den Liften gilt es, Abstand zu halten. Ein Mund-Nasen-Schutz ist aber beim Anstellen immer zu tragen, alternativ ist ein Schlauchschal erlaubt.

In den Gondeln und auf den Liften ist ein Mund-Nasen-Schutz verpflichtend, ersatzweise kann man Mund und Nase auch mit einem Schlauchschal bedecken. Hände beziehungsweise Handschuhe sollten desinfiziert werden. In den Gondeln selbst muss man keinen Abstand halten, aber eben Mund und Nase bedecken, ähnlich wie in anderen öffentlichen Verkehrsmitteln, erklärte Isabella Hinterleitner, Projektleiterin der Taskforce, die das Maßnahmenpaket ausgearbeitet hat.

Skigebiete Grafik
ORF/ Julia Freytag

Auf den Hütten gelten dieselben Regeln wie in der Gastronomie im Tal. Beim Eintreten gilt Maskenpflicht, gegessen und getrunken werden darf nur am Tisch. Generell appelliert Michael Reichl, Vorsitzender der Fachvertretung Seilbahnen der Wirtschaftskammer Niederösterreich (WKNÖ), an die Eigenverantwortung der Gäste. Man hoffe, dass die Gäste mitmachen. Plakate würden die Regeln klar kommunizieren. Werden sie nicht befolgt, so Hinterleitner, werden die Gäste nicht befördert oder bedient. Ausgenommen sind Gäste, die ein ärztliches Attest vorweisen können.

Apres-Ski spielt in Niederösterreich „kaum eine Rolle“

Laut Tourismus-Landesrat Jochen Danninger steht die bisher wohl schwierigste Wintersaison bevor. Im Vorjahr wurden in Niederösterreich 700.000 Skitage gezählt, die meisten Gäste der insgesamt 23 Skigebiete im Bundesland kommen aus Wien und Niederösterreich. Das ist aktuell ein klarer Vorteil. „Wir rechnen, dass die Menschen vermehrt einzelne Skitage in der näheren Umgebung verbringen werden, was natürlich eine Chance für unsere Skigebiete sein kann, wenn man daran denkt, dass diese in der Regel nur ein bis eineinhalb Stunden von Wien entfernt sind“, so Danninger.

Projektleiterin Isabella Hinterleitner über die neuen Regeln

„NÖ heute“-Moderator Werner Fetz spricht mit Hinterleitner über das neue Maßnahmenpaket „Sicheres Ski fahren in Niederösterreich“.

Im Bundesland gebe es zumeist Sessel- und Schlepplifte, auf den Pisten sei genug Platz, um den Abstand einhalten zu können, erörterte Danninger. Apres-Ski spiele in Niederösterreich als „Familienskiland“ kaum eine Rolle. Für Mitte November kündigte der Landesrat zudem einen weiteren Fördercall für Hygienemaßnahmen in Unternehmen an, für den es jedoch noch einen Beschluss der Landesregierung brauche. Je nach Betriebsart sollen bis zu 1.500 Euro zur Verfügung stehen.