Es waren beschädigte Kartons, die Anfang September das Interesse der Angestellten eines Paketzentrums in Korneuburg weckten. In ihrem Inneren fielen den Paketdienstmitarbeitern ausländische Zigarettenpackungen einer bekannten Marke auf. Die daraufhin eingeschalteten Zollfahnder stellten 20 Kartons mit insgesamt 250.000 Zigaretten sicher.
Da man sich im Paketzentrum noch an die Männer erinnern konnten, die in einem Klein-Lkw mit polnischem Kennzeichen gekommen waren, um die Pakete aufzugeben, konnten die Ermittler flott die Fahndung aufnehmen. Bei einer Streifenfahrt in unmittelbarer Umgebung fanden sie den gesuchten Lkw auf dem Parkplatz einer nahe gelegenen Pension und beschlagnahmten dort weitere 250.000 Zigaretten.
Ware stammt vermutlich aus Moldawien
Musterzigaretten des Fundes wurden an jene Zigarettenfabrik geschickt, die die Originalware herstellt. Ein Test des Markeninhabers bestätigte, dass es sich bei der gesamten aufgegriffenen Ware um Fälschungen handelt. Die Ermittler gehen davon aus, dass die Zigaretten aus einer illegalen moldawischen Produktion stammen. Laut Finanzminister Gernot Blümel (ÖVP) verhinderte der Zoll mit dem Fund einen Steuerschaden in der Höhe von 136.779 Euro.
Drei ausgeforschte Rumänen, darunter der Fahrer und Beifahrer des polnischen Klein-Lkw, wurden auf freiem Fuß bei der Staatsanwaltschaft Korneuburg angezeigt. Mittlerweile sind auch Frankreich und Nordirland mit dem Fall befasst. Denn an Adressen beider Länder waren die Pakete voll Zigaretten adressiert gewesen.