SMC Austria Korneuburg Pneumatik Fertigung Ventilinseln Steuerungseinheiten
ORF / Puchinger
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„Im Fokus“

SMC: Druckluft für Maschinen und Roboter

In der Industrie schreitet die Automatisierung immer weiter voran. Damit Maschinen und Roboter bewegt werden können, wird oft Druckluft eingesetzt. Der japanische Konzern SMC mit Österreich-Zentrale in Korneuburg ist auf diesem Gebiet weltweit führend.

Die SMC Austria GmbH wurde vor mittlerweile 30 Jahren in Korneuburg gegründet. Das Unternehmen produziert unterschiedliche Lösungen in den Bereichen Elektronik und Pneumatik. „Der Unterschied zur Hydraulik liegt im Medium. Bei Hydraulik ist es das Öl, wie vielen bekannt ist. Bei der Pneumatik ist es die Druckluft“, erklärt Robert Angel, Geschäftsführer der SMC Austria GmbH.

Im Prinzip wird zunächst über einen Kompressor Druckluft erzeugt, danach kommen Steuerungseinheiten, wie etwa Ventilinseln, zum Einsatz und schließlich wird bei einer Maschine eine Bewegung ausgeführt. „Das kann eine Linearbewegung sein, wie bei einem Zylinder. Das kann aber auch eine Greifbewegung bei einem Roboter sein“, so Angel.

Automatisierung von Fertigungsprozessen

Die Produkte von SMC kommen in unterschiedlichen Branchen zum Einsatz. Zu finden sind die Komponenten überall dort, wo Fertigungsprozesse automatisiert werden. Kunden sind beispielsweise die namhaften Hersteller von Smartphones genauso wie die Automobilindustrie.

SMC Austria Korneuburg Pneumatik Fertigung Ventilinseln Steuerungseinheiten
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SMC liefert seine Produkte an Hersteller, die Maschinen für diverse Fertigungsprozesse produzieren

„Wir liefern unsere Komponenten an jene Hersteller, die Maschinen für die Automobilfertigung produzieren, etwa im Bereich der Karosseriemontage“, sagt der SMC-Geschäftsführer. „Dasselbe gilt für Lackieranlagen oder in der Getriebe- und Motorenfertigung. Überall werden Komponenten der Automatisierungstechnik eingesetzt.“

Rund 80 Prozent des Umsatzes macht die SMC Austria GmbH mit Standardprodukten, die konzernintern bezogen werden – etwa aus Werken in Japan und China, aber auch aus einem großen europäischen Werk nördlich von Brünn in Tschechien.

Sonderanfertigungen auf Kundenwunsch

Bei den restlichen 20 Prozent handelt es sich um Sonderprodukte, die laut Angel speziell auf Kundenwunsch in Korneuburg gefertigt werden: „Man muss sich das so vorstellen: Wir haben einen Baukasten mit weltweit 12.000 Standardprodukten und über die Varianten sind das 700.000 verschiedene Varianten.“

SMC Austria Korneuburg Pneumatik Fertigung Schaltschrank
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Die Firma SMC Austria fertigt kleinere Steuerungseinheiten bis hin zu komplexen Schaltschränken

Teile, die eigens angefertigt werden, müssen zunächst vorbereitet werden. Das heißt, das Rohmaterial wird zugeschnitten, es wird gefräst und es werden Löcher gebohrt. „Wir haben das Engineering und das Design im Haus, die uns die entsprechenden Zeichnungen liefern. Wir spielen diese Daten in die Maschine oder machen Programme und dann werden diese Elemente von uns gefertigt“, erklärt Matthias Reimitz, Director Operations CEE-Group bei der SMC Austria GmbH.

Alle Produkte werden getestet

Die einzelnen Komponenten haben unterschiedliche Größen. Sie reichen von eher kleinen Reinigungs- und Steuerungseinheiten bis hin zu großen Schaltschränken. Jedes dieser Produkte wird anschließend geprüft. „Wir haben entsprechendes Messequipment, das wir selbst entwickelt und gebaut haben. Mit diesem Equipment sehe ich als User bzw. als Tester, ob das Produkt dicht ist, indem der Druck nicht abfällt, und mit diesen elektronischen Schnittstellen kann ich die Produkte ansteuern und schauen, ob diese Elektronik auch funktioniert“, so Reimitz.

„Im Fokus“: Das Geschäft mit Druckluft

Der japanische Konzern SMC ist auf dem Gebiet der Pneumatik führend. Auch in Österreich hat der Konzern in Korneuburg einen Sitz. „Im Fokus“ hat das Geschäft mit der Druckluft beleuchtet.

SMC Austria ist in den vergangenen Jahren stetig gewachsen. Heuer wurde das Wachstum allerdings durch die Coronavirus-Krise deutlich gebremst. „Wir haben im letzten Jahr circa 122 Millionen Euro Umsatz gemacht und werden uns in diesem Jahr in etwa auf diesem Vorjahresniveau bewegen. Üblicherweise haben wir Wachstumsraten von zehn bis 15 Prozent“, so Geschäftsführer Robert Angel.

Die größten Auftragsrückgänge betreffen aktuell die Automobilindustrie, allerdings sei zum Beispiel der Bereich der Medizintechnik deutlich gewachsen, heißt es. Grundsätzlich sieht man sich bei SMC Austria gut aufgestellt. Profitieren will man vor allem von den Entwicklungen in den Bereichen Digitalisierung und Robotik.