Bär Vinzenz im Bärenwald Arbesbach gestorben
Vier Pfoten
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Chronik

Trauer in Arbesbach: Bär Vinzenz ist tot

Im Bärenwald Arbesbach (Bezirk Zwettl) musste Bär Vinzenz „von seinem Leiden erlöst werden“, heißt es am Sonntag in einer Aussendung von Vier Pfoten. Er und seine 2017 verstorbene Schwester Liese waren die ersten Bären im neu errichteten Bärenwald.

Das Team des Bärenwald Arbesbach und Vier Pfoten „trauern um ein ganz besonderes Tier, das mit seiner Ruhe und seinem Selbstbewusstsein alle, Menschen und bärige Mitbewohner, in seinen Bann zog“, so die Pressemeldung. "Vinzenz war mit seinen 32 Jahren auch schon deutlich älter als die meisten Bären in freier Wildbahn je werden. Dennoch war er immer ein so stabiler, gesunder Bär, dass wir bis vor Kurzem nicht damit gerechnet haben, ihn so schnell zu verlieren“, wird Sigrid Zederbauer, Betriebsleiterin im Bärenwald Arbesbach, zitiert.

Vinzenz’ körperlicher Zustand verschlechterte sich in den letzten Wochen rapide, verschiedene medikamentöse Therapieversuche hätten wenig und nur kurzfristig Erfolg gezeigt. „In den letzten Tagen wollte er auch nicht mehr fressen und schien ohne Lebenslust. Wir haben schließlich schweren Herzens beschlossen, sein Leiden nicht unnötig zu verlängern. Er ist dann friedlich und im gewohnten Umfeld eingeschlafen“, so Zederbauer.

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Bär Vinzenz im Bärenwald Arbesbach gestorben
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Bär Vinzenz
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Bär Vinzenz
VIER PFOTEN | Mihai Vasile
Bär Vinzenz im Bärenwald Arbesbach gestorben
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Vinzenz war Zirkusbär und Werbeträger für Skilift

Vinzenz wurde 1988 in Slowenien geboren und geriet bald darauf gemeinsam mit seiner Schwester Liese „in die Hände von Zirkusdompteuren, die kurze Zeit später verschwanden und die beiden in der Steiermark zurückließen. Dort wurden die Geschwister als Werbeträger für einen neuen Skilift missbraucht und ab Juli 1989 in eine 300 Quadratmeter kleine Betongrube auf der Gemeindealpe bei Mitterbach als Attraktion für Touristen gepfercht. Vinzenz und Liese fristeten ganze neun Jahre ein trauriges Dasein. Sie lernten schnell, dass durch ‚Männchen machen‘ sich die Leute zur Fütterung mit Essensresten hinreißen ließen. Nach dem Konkurs des Liftbetreibers konnte und wollte sich niemand mehr um die beiden Braunbären kümmern“, so Vier-Pfoten-Geschäftsführer Josef Pfabigan.

Die Tierschutzorganisation und die Bergrettung übernahmen die Betreuung und organisierten die Übersiedelung der beiden Braunbären in den Bärenwald Arbesbach. Liese starb vor drei Jahren. „Vinzenz war ein stattliches und selbstbewusstes Tier. Dass er den größten Teil seines Bärenlebens und damit viele tiergerechte Jahre in unserem Bärenwald verbringen konnte, freut uns und ist uns Trost in Zeiten des Verlusts“, so Pfabigan in der Presseaussendung.