Accumoli
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Chronik

Wiederaufbau Accumolis mit Hilfe aus Krems

Vor vier Jahren erschütterten verheerende Erdbeben Mittelitalien, Städte wie Amatrice oder Accumoli wurden großteils zerstört. Der Wiederaufbau geht schleppend voran. Die Donau-Universität Krems ist eine von sieben Universitäten, die den Prozess begleitet.

Bei den schweren Erdbeben 2016 starben fast 300 Menschen. In den Orten blieb bis heute ein Bild der Verwüstung zurück. Die Donau-Universität Krems half in den vergangenen Jahren bereits bei Aufräum- und Sicherungsarbeiten, aber die Bürokratie und der Personalmangel bremsen den Wiederaufbau, erzählt die Bürgermeisterin von Accumoli, Franca D’Angeli: „Was es hier braucht, ist ein kompletter Wiederaufbau. Wir müssen dieses gesamte Gebiet wieder aufwerten. Es reicht nicht, einfach nur die einzelnen zerstörten Gebäude wieder aufzubauen.“

Vom Wiederaufbau zur Aufwertung der Region

Gemeinsam mit sieben weiteren europäischen Universitäten begleitet die Donau-Uni Krems unterschiedliche Projekte in Accumoli. Dabei geht es nicht nur um den Wiederaufbau, sondern auch um die Förderung landwirtschaftlicher Produkte, so Christian Hanus, Dekan der Fakultät für Bildung, Kunst und Architektur an der Donau-Universität, bei einem Lokalaugenschein in Accumoli: „Letzten Endes arbeiten wir auch am Vertrieb von diesen Produkten. Auch diese Plattformen wollen wir hier einbinden, wo dann die Stadt Accumoli sich international mit Experten vernetzt, mit Bewohnern und mit Bauern, damit ein Netzwerk entsteht.“

Hilfe für Wiederaufbau aus Niederösterreich

Vier Jahre ist es her, seit mehrere verheerende Erdbeben Mittelitalien erschüttert haben. Der Wiederaufbau geht schleppend voran. Gemeinsam mit sieben weiteren europäischen Universitäten begleitet auch die Donau-Universität Krems die Wiederaufbauarbeiten.

Zugutekommen soll das etwa einem Bio-Bauernhof in Accumoli, der schwer vom Erdbeben getroffen wurde. „Mein Traum ist, hier weiterarbeiten und meine Produkte verkaufen zu können. Und natürlich würde ich gerne wieder ein echtes Haus mit vier Wänden haben“, sagt Besitzer Giuliano Coltellese im Gespräch mit ORF-Korrespondentin Katharina Wagner.

Rekonstruktion erster Gebäude vermutlich 2021

Ebenso wollen einige Jungunternehmerinnen und -unternehmer ihren Ort trotz aller Schwierigkeiten nicht verlassen: „Alles, was wir in den vergangenen Jahren produziert haben, haben wir aus eigener Kraft geschafft, indem wir unzählige Hürden überwunden haben. Und nach dem Erdbeben erschwert uns jetzt Corona die Arbeit“, erzählt der Landwirt und Bierproduzent Eugenio Rendina. Die Bäckerin und Landwirtin Manuela Baiocchi ist zuversichtlich: „Wir glauben, dass wir nach dem Erdbeben etwas Neues, etwas Schönes schaffen können. Das wollen wir mit unserer Arbeit zeigen.“

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Delegation der Donau-Uni Krems in Accumoli
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Vertreterinnen und Vertreter der Donau-Uni Krems bei einer Besichtigung in Accumoli
Accumoli
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Vier Jahre nach dem Beben sind im Ort großteils Aufräumarbeiten abgeschlossen
Accumoli Wiederaufbauschule
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In der sogenannten „Wiederaufbauschule“ soll das neue Accumoli geplant werden

Sie hoffen, ihre Produkte bald in Österreich verkaufen zu können. In der Bildung gibt es ebenfalls Fortschritte. So wurde etwa eine eigene Schule für den Wiederaufbau eröffnet, dort sollen Zukunftsprojekte für Accumoli erarbeitet werden. Kommendes Jahr wollen Mitglieder der Wiener Philharmoniker an einer Orchesterakademie in der Schule unterrichten.

Ein positives Zeichen, dem ein weiterer Schritt im nächsten Frühling folgen könnte. Dann soll mit dem Wiederaufbau einiger Gebäude in Accumoli begonnen werden. 400 Menschen leben seit dem Erdbeben noch immer in einer mangelhaften, provisorischen Siedlung.