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Ströbitzer-Preis an Gleitsmann und Portisch

ORF-Redakteurin Verena Gleitsmann und Journalistenlegende Hugo Portisch sind mit dem „Hans-Ströbitzer-Preis“ ausgezeichnet worden. Die Auszeichnung ist nach dem langjährigen Chefredakteur der „Niederösterreichischen Nachrichten“ (NÖN) benannt.

Der „Hans-Ströbitzer-Preis“ wurde heuer erstmals vom Pressverein in der Diözese St. Pölten ausgeschrieben. Die Preisverleihung hätte eigentlich im Stift Herzogenburg stattfinden sollen. Weil dieses aber derzeit unter Quarantäne steht, wurden die Preise getrennt in kleinem Rahmen in St. Pölten und Wien überreicht.

„Arbeitet immer mit Respekt“

Der erste Preis ging an Verena Gleitsmann, die als ORF-Korrespondentin in Berlin tätig ist. Die 33-Jährige stammt aus Gießhübl (Bezirk Mödling). „Sie arbeitet immer mit Respekt vor der Person, fühlt sich ein und ist trotzdem immer auf die Hintergründe, auf eine kritische Beleuchtung bedacht. Diese Balance zu finden, ist nicht einfach", sagte die Obfrau des Pressvereins und Herausgeberin der NÖN, Gudula Walterskirchen, bei der Preisverleihung am Montag in St. Pölten.

Helmut Siegler, Roland Adrowitzer, Verena Gleitsmann, Stefan Ströbitzer, Gudula Walterskirchen (v.l.)
ORF
Der erste „Hans-Ströbitzer-Preis“ ging an ORF-Redakteurin Verena Gleitsmann

„Ich bin sehr gerührt und geehrt, dass ich das erste Mal diesen Preis in der Hand halten kann. Ich habe meiner Meinung nach den besten Job der Welt und es macht mir wahnsinnig viel Freude, dass auch anderen Menschen meine Arbeit gefällt", so Gleitsmann im Interview mit dem ORF Niederösterreich. Der zweite Preis ging an Markus Glück von den „NÖN“ Melk, als Dritter wurde Daniel Seper von „Miteinander“, der Zeitschrift des Canisiuswerks, ausgezeichnet.

Journalist und Autor Hugo Portisch erhielt einen Ehrenpreis für sein journalistisches Lebenswerk. Die Auszeichnung wurde dem 93-Jährigen ebenfalls in kleinem Kreis in Wien überreicht. In seiner Dankesrede erzählte Portisch von den Anfängen der St. Pöltner Zeitung, bei der er seine ersten journalistischen Gehversuche gemacht hatte und die sein Vater aufgebaut hatte. „Für mich bleibt das natürlich in langer Erinnerung, wie das zustande kam. Dass es für meinen Vater nicht leicht war, war ihm anzusehen und anzuhören. Gott sei Dank ist das alles gut geworden“, so Portisch.

Gudula Walterskirchen, Hugo Portisch, Stefan Ströbitzer, Helmut Siegler
Paul Wuthe/Kathpress
Hugo Portisch wurde mit dem Ehrenpreis für sein journalistisches Lebenswerk ausgezeichnet, im Bild mit: NÖN-Herausgeberin und Pressverein-Obfrau Gudula Walterskirchen, Stefan Ströbitzer (Sohn von Hans Ströbitzer; 2.v.r.) und Helmut Siegler (Schoellerbank; 1.v.r.)

Der „Hans-Ströbitzer-Preis“ wurde für Journalistinnen und Journalisten ausgeschrieben, die unter 35 Jahre alt sind und einen Bezug zu Niederösterreich haben – also hier wohnen, geboren sind oder für Medien im Bundesland tätig sind oder sich mit dem Bundesland befassen. Ein konkretes Thema war nicht vorgegeben, „ausschlaggebend ist der ethische, bei aller kritischen Distanz dennoch respektvolle, dem christlichen Menschenbild entsprechende, konstruktive und nachhaltige Zugang“, hieß es in der Ausschreibung. Der erste Platz war mit 3.000 Euro dotiert, der zweite mit 1.500 Euro, der dritte mit 500 Euro.

Hans Ströbitzer war 34 Jahre lang – von 1964 bis 1995 – Chefredakteur der NÖN. Er starb am 14. Oktober 2017 im Alter von 87 Jahren. Ströbitzer stammte aus Strengberg (Bezirk Amstetten).