Als einzige Trainingsstätte Österreichs verfügt die Akademie über drei unterschiedlich schnelle Hartplätze – einer davon ist sogar nach Dominic Thiem benannt. Draußen soll neben den drei Sandplätzen noch ein weiterer Hartplatz dazukommen. Die Beleuchtung und ein Fitnesszentrum sind ebenso neu. Etwa 250.000 Euro wurden laut ATC-Sportdirektor Wolfgang Thiem bereits investiert – hauptsächlich aus Sponsorengeld.
Nach einer kurzen Pause nach den French Open begann das Training für Thiem am Montag wieder, am Donnerstag schlug er sich gleich in der neuen Akademie mit dem dreifachen Grand-Slam-Champ Stan Wawrinka auf das bevorstehende Turnier in Wien ein. Der mittlere der drei neuen Plätze ist vom Belag und der Geschwindigkeit her gleich schnell wie jener in der Stadthalle. „Die Halle schaut echt gut aus. Eine sehr coole Sache, dass wir da perfekte Trainingsbedingungen haben“, sagte Thiem bei der Eröffnung.
Neben Wien stehen noch Paris-Bercy sowie die ATP Finals in London auf seinem Turnierkalender. „Wien ist jedes Jahr ein ganz großes Ziel, von dem her konzentriere ich mich einmal nur auf das. Ich werde morgen in die Bubble gehen, noch drei, vier gute Trainingstage auf dem Platz haben und schauen, dass ich für Dienstag wieder nah an meiner Topform bin. Das wird nötig sein, bei dem Feld dieses Jahr“, so der Lichtenwörther.
Thiem: „Noch nie so ein stark besetztes Turnier gespielt“
Das Feld mit sieben Top-Ten-Spielern und einem cut-off von 27 verschlägt selbst Thiem fast die Sprache. „Ich glaube, ich habe noch nie so ein stark besetztes Turnier gespielt. Das ist absoluter Wahnsinn“, meinte Thiem, der in der Stadthalle mit Dennis Novak auch wieder Doppel spielen möchte.
Traiskirchen wird nun der neue Trainingsstützpunkt für Thiem. „Ich habe 15 Jahre in der Südstadt trainiert. Das reicht für ein paar Leben aus, weil so schön ist es dort auch nicht“, scherzte Thiem. Für seinen Vater Wolfgang Thiem, der viele Jahre an der Seite von Günter Bresnik in der Südstadt gecoacht hatte, ging mit seiner eigenen Akademie ein Traum in Erfüllung. Mit Sohn Dominic, Dennis Novak, Jurij Rodionov, Sebastian Ofner, Lucas Miedler und seit Kurzem auch dem Tiroler Alex Erler hat Thiem senior die Top sechs in Österreich unter seinen Fittichen.
Top-100-Spieler sollen herangezogen werden
Geholfen werden soll auch dem finanzschwächeren Nachwuchs, es sollen künftig Top-100-Spieler herangezogen werden. „Wir denken kleiner, regionaler. Wir möchten ständig Spieler, Mädels und Burschen, haben, die bei den Junioren-Grand-Slams dabei sind und den Weg Richtung erste 100 gehen“, so Wolfgang Thiem. 30 bis 40 Spieler sowie zehn bis zwölf Trainer sind aktuell in der ATC-Akademie mit von der Partie, so Thiem.