Coronavirus

Pilotprojekt: Antigen-Schnelltests für Schüler

An den Bundesschulen im Bezirk Mödling startet nach den Herbstferien ein Pilotprojekt der Regierung mit Antigen-Schnelltests. Getestet werden die Schüler beim Schularzt. So soll schneller über Distance-Learning entschieden werden.

In Niederösterreich gibt es fast 200.000 Schülerinnen und Schüler, 68 sind nach Auskunft der Bildungsdirektion derzeit infiziert, zudem 20 Lehrkräfte. 35 Klassen werden im sogenannten Distance Learning zu Hause unterrichtet. Um künftig schneller entscheiden zu können, wann die Kinder zu Hause lernen sollen, startet die Regierung zunächst in Schulen im Bezirk Mödling mit Antigen-Schnelltests.

Schülerinnen und Schüler, die entweder Symptome zeigen, oder Kontakt zu einem anderen positiv getesteten Schüler oder Lehrer hatten, sollen sich nach den Herbstferien beim Schularzt testen lassen können. Das Ergebnis soll in maximal 20 Minuten vorliegen. Die Schulen sollen so schneller und verlässlicher über Distance-Learning entscheiden können.

Schnelltests nicht behördlich gültig

Im Bezirk Mödling betrifft das 13 Bundesschulen mit 9.100 Schülerinnen und Schüler. Die Schnelltests sollen prinzipiell jeden Tag möglich sein, heißt es. Da Schulärztinnen und -ärzte aber nicht täglich Dienst in der Schule haben, sollen zusätzlich mobile Schulärzte unterwegs sein. Behördlich gültig sind die Schnelltests allerdings derzeit noch nicht. Bei einem positiven Ergebnis wird der Schüler also nach Hause geschickt und muss dann zusätzlich noch einen PCR-Test durchführen lassen.

Wurde ein Schüler positiv getestet, wird der Unterricht für die Klassenkameraden dennoch fortgesetzt. Sie werden nicht automatisch nach Hause geschickt, wie das bislang an manchen Schulen der Fall war. Das Pilotprojekt im Bezirk Mödling und in Teilen Tirols startet nach den Herbstferien, wie lang es dauern wird ist noch nicht bekannt. Wenn es zu Vorteilen im Schulalltag führt, sei es möglich, dass es bald an allen Schulen Schnelltests gibt – mehr dazu in Schulen: Raschere Tests und klarere Quarantäne geplant (news.ORF.at; 22.10.2020).

Bundesschulsprecherin befürwortet Schnelltests

Bundesschulsprecherin Alexandra Bosek von der AHS Biondekgasse in Baden sagte gegenüber noe.ORF.at zu den Schnelltests: „Das finden wir sehr gut. Das würde die Sicherheit am Schulstandort auf jeden Fall steigern und den Druck und die Angst, in die Schule zu gehen, minimieren. Das unterstützen wir auf jeden Fall.“

Sie bezeichnete die Schule als „durchaus sicheren Platz“, da „die Maßnahmen durchgehend wiederholt werden.“ Bezüglich des regelmäßig Lüftens des Klassenzimmers, betonte die Bundesschulsprecherin: „Wir leben gerade in einer Situation der Zusammenarbeit und der Rückmeldung. Hier ist es wichtig, dass sich die Schülerschaft mit der Lehrkraft gegenseitig Feedback gibt und auch selbstständig und eigenverantwortlich bei zu kalten Klassenzimmern das Fenster schließt.“ Ob das Lüften auch im Winter eine präventive Maßnahme sein kann, müsse man beobachten, so Bosek.

Veränderte Quarantäneregelungen für Schüler

Zusätzlich gibt es bei der Quarantäne für Schülerinnen und Schüler Änderungen, kündigte ÖVP-Bildungsminister Heinz Faßmann am Donnerstag an. Ob jemand in Quarantäne muss und wie lange sie dauert, soll je nach Schulstandort für alle Schülerinnen und Schüler gleich geregelt sein.

Bislang fällt das je nach Wohnsitz und zuständiger Gesundheitsbehörde unterschiedlich aus. Kinder unter zehn Jahren, in deren Klasse es einen positiven Fall gibt, werden zudem von den Behörden nicht mehr auf CoV getestet. Auch, wenn sie Kontakt mit dem positiven Mitschüler hatten, werden sie als „Kategorie 2“-Kontaktpersonen geführt und nicht mehr automatisch in Quarantäne geschickt.