Das Konzept „Green Filming“ gibt es in der heimischen Filmbranche schon seit einigen Monaten. Konkret heißt das etwa, dass auf Plastikflaschen verzichtet wird, es gibt Zug- statt Autoreisen und es wird auf regionales Essen gesetzt. „Es hat bereits ein Umdenken stattgefunden“, bekräftigte Schauspielerin Ursula Strauss und sagte: „Jeder kann etwas für diese Umwelt tun.“
Generell soll nun Kultur in Niederösterreich umweltbewusster und nachhaltiger stattfinden. Dazu präsentierte Landeshauptfrau Johanna Mikl-Leitner (ÖVP) mit Vertretern aus der niederösterreichischen Kulturszene den „NÖKU-Nachhaltigkeitsstandard“ im Museum Niederösterreich.
Neue Formate werden geschaffen
Es sei wichtig, dass Kultur auch im Herbst stattfinde, denn das Coronavirus sei „nicht nur Krankmacher, sondern auch Neumacher und Motor“, wurde betont. Neben Veränderungen in der Wirtschafts- und Arbeitswelt gehe auch die Veränderung in der Kultur einher und bewirke die Schaffung neuer Formate.
Veränderungen seien auch im Bereich des Umweltschutzes wichtig. „Umweltschutz und Klimaschutz liegt uns seit Jahren am Herzen und wir sind Vorreiter und Vordenker. Auch die Kultur kann Vorbild sein. Und, dass wir dieses Thema in unseren Einrichtungen in den Mittelpunkt stellen, zeigt am besten die Ausstellung ‚Klima und ich‘, die hier im Museum Niederösterreich aufzeigt, wie jede und jeder einen Beitrag zum nachhaltigen Handeln leisten kann“, so die Landeshauptfrau.
Umweltschutz bei Veranstaltungen und Ausstellungen
Mikl-Leitner denke auch an den „Filmhof Weinviertel“, wo Monika Langthaler und Michael Rosenberg ein “Green Event“ geschaffen haben. Dort werden die Gäste mit Elektro-Shuttlebussen vom Bahnhof abgeholt. Solche Best-Practice-Beispiele sollen künftig noch stärker spürbar werden. „Deshalb haben wir uns dazu entschieden, dass Umweltschutz auch im operativen Veranstaltungs- und Ausstellungsbereich stärker berücksichtigt werden muss“, so Mikl-Leitner. Die Niederösterreichische Kulturwirtschaft (NÖKU) erarbeitete eine Nachhaltigkeitsstrategie für ihre mehr als 30 Kulturbetriebe. Die Betriebe seien damit Vorbild für andere Kulturbetreiber in- und außerhalb Niederösterreichs, so die Landeshauptfrau.
Bis 2023 sollen die neuen Standards erfüllt werden
Nachhaltigkeit müsse anhand dieser Strategie bei Kunst- und Kulturveranstaltungen spürbar und fühlbar sein und auch die Betriebsführung müsse nachhaltig erfolgen. Auch bei der Unternehmensführung und dem Personalmanagement gelte das. „Bei dieser Strategie verfolgen wir einen gesamtheitlichen Ansatz mit Blick auf die Nachhaltigkeit. Heute setzen wir den Startschuss für die flächendeckende Umsetzung“, so die Landeshauptfrau.
Mit der Präsentation starte die Umsetzung, bis Ende 2023 sollen alle NÖKU-Betriebe die Nachhaltigkeitsstandards des Österreichischen Umweltzeichens erfüllen. Das Land Niederösterreich ist übrigens für den Europäischen „Kulturmarken-Award“ nominiert und zwar in der Kategorie „Nachhaltigkeit“. Die Preisverleihung findet Ende November statt.
Teams erarbeiten Verbesserungspotentiale
Klaus Moser, Geschäftsführer der „NÖ Festival und Kino GmbH“ sowie Nachhaltigkeitsbeauftragter der NÖKU meinte: "Der NÖKU-Nachhaltigkeitsstandard orientiert sich am österreichischen Umweltzeichen. Im ersten Schritt schauen sich die Nachhaltigkeitsbeauftragten den Ist-Zustand an und erarbeiten mit Teams vor Ort Einsparungs- und Verbesserungspotentiale.“
Der Geschäftsführer der Kultur.Region.Niederösterreich, Martin Lammerhuber unterstrich, dass es „ums Tun und Handeln sowie die Vorbildwirkung geht. Regionalkultur ist nachhaltig, in nächster Nähe, setzt auf regionale Wirtschaft und Klimafreundlichkeit.“ Die Kultur.Region.Niederösterreich biete zudem Schulungs- und Weiterbildungsprogramme im Bereich Nachhaltigkeit an.