Wirtschaft

CoV: Der Gastronomie geht der Saft aus

Auf dem Weg zum Tisch Maske tragen und sich registrieren lassen: In der Gastronomie haben sich die Gäste an die Maßnahmen gewöhnt. Die Betriebe haben allerdings mit Einbußen zu kämpfen, neue Verschärfungen könnten für sie zur Herausforderung werden.

Während viele Menschen derzeit lieber auf den Wirtshaus- oder Cafébesuch verzichten, hält eine Damenrunde in einer Konditorei in Tulln auch in diesen Zeiten an ihren regelmäßigen Treffen fest. Maske tragen, Abstand halten, Gästeregistrierung ausfüllen – daran haben sich die Damen schon gewöhnt. „Ich habe damit kein Problem“, sagt eine von ihnen beim Lokalaugenschein von noe.ORF.at am Freitag, „ich nehme alles von der heiteren Seite.“

Wirte wollen Kunden Registrierung erleichtern

Die umstrittene Gästeregistrierung stört in der Konditorei niemanden. Beschwerden vonseiten der Gäste hätte es noch keine gegeben, berichtet Konditor Sebastian Köstlbauer. Für Stammkunden hat man sich aber etwas einfallen lassen. Sie müssen ihre Daten nur einmal ausfüllen, auf Wunsch werden diese aufgehoben und mit einer Stammkundennummer verknüpft. Beim nächsten Besuch müssen die Gäste somit nur noch ihre Nummer angeben, aber nicht mehr alle Daten ausfüllen.

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In Tulln macht ein Konditor seinen Gästen den Besuch mit einer Stammkundenregistrierung etwas schmackhafter

In einem Wirtshaus in Tulln haben die Gäste auch die Möglichkeit, sich mittels QR-Code digital zu registrieren. „Es wird alles online gespeichert, aber verschlüsselt“, sagt Gastwirt Thomas Baumgartlinger. „Ich habe einen Entsperrcode. Sobald die Behörde anfragt, erhalten sie den Code und können die Daten abrufen.“

Pulker: „Österreichs Gastronomiebetriebe sind sicher“

Laut dem Obmann des Fachverbandes Gastronomie in der Wirtschaftskammer Österreich, Mario Pulker, haben die Maßnahmen Wirkung gezeigt. „Durch die Vielzahl an Maßnahmen zählen die Gastronomiebetriebe in Österreich zu den sichersten in Europa. Mir sind bisher nur zwei Fälle in Niederösterreich und drei in Wien bekannt, bei denen die Gesundheitsbehörden auf die Gastro-Registrierungen zurückgegriffen haben“, so Pulker gegenüber noe.ORF.at – mehr dazu in Nur zwei Zugriffe auf Gastro-Registrierungen (noe.ORF.at; 21.10.2020).

Allerdings würden die Maßnahmen nicht spurlos an den Gastronomiebetrieben vorübergehen. „Viele Betriebe sind durch die bestehenden Coronavirus-Maßnahmen inzwischen schon so stark eingeschränkt, dass sie betriebswirtschaftlich nur schwer weiterzuführen sind“, hält Pulker fest. Weitere Verschärfungen könnten für viele Betriebe zur Herausforderung werden.