Hecken Biodiversität
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Umwelt

Hecken sollen Klimawandel dokumentieren

In Schönbach (Bezirk Zwettl) ist die erste von bundesweit 200 Hecken gepflanzt worden, die zur Beobachtung des Klimawandels dienen sollen. Von der Entwicklung der Hecken kann abgeleitet werden, wie sich dieser in kleinklimatischen Regionen auswirkt.

Bei der Hecke handelt es sich um eine sogenannte „10-Jahreszeiten-Hecke“. Sie ist die erste von 200 ihrer Art, die im Rahmen des Programms „Klimawandelanpassungsregionen“ (KLAR) österreichweit gepflanzt werden. Die Pflanze gilt als diversitätsfördernd.

„Im Gegensatz zum astronomischen Jahr hat das Naturjahr zehn Jahreszeiten. Diese Hecke ist so zusammengestellt, dass verschiedene phänologische Zeigerpflanzen enthalten sind, die mit dem Zeitpunkt der Blüte oder Fruchtreife anzeigen, in welcher dieser zehn Jahreszeiten wir uns gerade befinden“, so Irene Glatzle von der „Regionalen Gehölze Vermehrung“. Die Phänologie beschäftigt sich mit der Entwicklung der Pflanzen im Jahresverlauf.

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Die Hecken werden von freiwilligen „Naturbeobachterinnen“ fotografiert. Die Daten werden von der ZAMG wissenschaftlich aufbereitet

Ortsspezifische Folgen des Klimawandels festhalten

Je nach Ort entwickelt sich die Hecke anders. Diese regionalen Unterschiede geben dann Aufschluss über unser Klima, sagt Doris Maurer, „Waldviertler Kernland"-Managerin: „Die gleiche Hecke wird beispielsweise auch in Vorarlberg gepflanzt. Dann schaut man sich an, wann der Holler in Vorarlberg, wann im Waldviertel oder im Traisental blüht.“

Damit diese Entwicklung genau dokumentiert wird, entwickelte die „Zentralanstalt für Meteorologie und Geodynamik“ (ZAMG) eine App mit dem Namen „Naturkalender“. Interessierte Naturbeobachterinnen und Naturbeobachter sind aufgerufen, diese Hecken ganzjährig zu beobachten und zu fotografieren. Die Fotos können über die „Naturkalender“-App gespeichert werden. Die Daten werden wissenschaftlich aufbereitet. So sollen künftig die kleinklimatischen Regionen Österreichs genau kartiert werden. Ebenso erwartet man sich bei der ZAMG, dass anhand dieser Dokumentationen der Klimawandel in den Regionen besser beschrieben werden kann.