Die Holzpreise würden sich auf einem historisch niedrigen Niveau befinden, teilte Felix Montecuccoli, Präsident der Interessengemeinschaft, in einer Aussendung mit. Im März sei der Preis für einen Festmeter noch bei 71,20 Euro gelegen, im September bei 62,20 Euro und im heurigen Schnitt bei 66,80 Euro.
Grund für den Preisrückgang sei die gesunkene Nachfrage nach Frischholz in den Sägewerken. Außerdem hätten die Nachbarländer Tschechien und Deutschland ihren Holzeinschlag in den letzten Jahren wegen der Borkenkäferschäden massiv erhöht, was sich auch auf den heimischen Markt auswirke.
Gewerkschaft kritisiert Bundesforste
Für Unruhe im Wald sorgt aber nicht nur der Borkenkäfer, sondern auch der Transport des Holzes zu den Sägewerken. Die Verkehrsgewerkschaft vida kritisierte, dass die staatlichen Österreichischen Bundesforste dafür in Oberösterreich einen kroatischen Großfrächter einsetzen würden.
Die vida ortete dabei nicht nur eine Benachteiligung heimischer Unternehmen, sondern es bestehe auch der Verdacht der Abgabenhinterziehung und des Sozialdumpings. So erinnerte die vida daran, dass ausländische Frächter laut EU-Regelung innerhalb von sieben Tagen innerösterreichisch nur drei Fahrten absolvieren dürfen.
„Forstpaket“ soll Forstwirtschaft helfen
Die Österreichischen Bundesforste wiederum verwiesen auf Versorgungsengpässe bei der Holzindustrie. „Heimisches Holz ist in ausreichendem Maß vorhanden, das Nadelöhr jedoch sind die Lieferkapazitäten. Die aktuellen Holzspitzen sind mit den herkömmlich verfügbaren Frachtkapazitäten kaum abzudecken“, so die Bundesforste Richtung vida.
Für die heimische Forstwirtschaft steht jedenfalls nächstes Jahr mehr öffentliches Geld zur Verfügung. In einem „Forstpaket“ der Bundesregierung wurden 158 Mio. Euro budgetiert, ein Großteil der Fördermittel soll in die Wiederaufforstung und Maßnahmen nach Schadenereignissen fließen.