In der Volksschule waren am Dienstag tendenziell mehr Schülerinnen und Schüler anwesend als in der Mittelschule, hieß es in einer ersten Bilanz der Bildungsdirektion und der zuständigen Landesrätin Christiane Teschl-Hofmeister (ÖVP). Generell waren die Verantwortlichen für den Bildungsbereich zunächst sogar von einer höheren Schüleranzahl ausgegangen. Ersten Schätzungen zufolge wurde für den ersten Tag der Umstellung auf Distance Learning sogar die Hälfte der Schülerinnen und Schüler erwartet, hieß es.
Letztlich wurde am Dienstag rund ein Viertel der Schülerinnen und Schüler in Niederösterreichs Schulen betreut. Für die nächsten Tage und Wochen geht man im Büro der Bildungslandesrätin allerdings davon aus, dass die Zahlen wieder abnehmen werden. „Das sind die Erfahrungen aus dem ersten Lockdown“, so ein Sprecher gegenüber noe.ORF.at.
Im Vergleich zum ersten Lockdown im Frühjahr sind die Zahlen dieses Mal eindeutig höher. Damals wurden zu Spitzenzeiten zwischen 4.000 und 5.000 Schülerinnen und Schüler in den Bildungseinrichtungen betreut. Die jetzigen Zahlen lassen sich vor allem auf die „deutlichen Einladungen im Vorfeld“ zurückführen, so der Sprecher weiter.
„Kein Kind darf Nachteil erfahren“
Durch ein Anmeldesystem geben Eltern bekannt, ob ihre Kinder schulische Betreuung in Anspruch nehmen oder nicht. Dies könne auch „flexibel genutzt werden“, hieß es. Anhand der Anmeldezahlen wird dann das benötigte Betreuungspersonal pro Schule berechnet. Die Organisation des Unterrichts erfolgt laut Aussendung in Kleingruppen und unter Einhaltung strengster hygienischer Sicherheitsvorkehrungen.
„Kein Kind darf durch das Herunterfahren der Schulen einen Nachteil erfahren“, so Bildungsdirektor Johann Heuras und Bildungslandesrätin Teschl-Hofmeister am Dienstag. „Es wird auch in den nächsten drei Wochen für all jene Schülerinnen und Schüler, die es brauchen, Betreuung und Lernunterstützung geben – unabhängig davon, welchem Beruf ihre Eltern bzw. Erziehungsberechtigten nachgehen.“ Eine Ausnahme bilden die Sonderschulen, hier findet weiterhin Präsenzunterricht statt, wurde betont.
Betreuungsangebot an Schulen stark genutzt
Auch der Unterricht an allen Schulen wurde auf Fernlehre umgestellt. Die Schulen bleiben aber für jene Kinder geöffnet, die nicht zuhause betreut werden können, ebenso die Kindergärten. Das wird deutlich stärker in Anspruch genommen als beim ersten Lockdown im Frühjahr.
Verunsicherte Eltern wenden sich an Arbeiterkammer
Auch die Arbeiterkammer Niederösterreich (AKNÖ) beschäftigt derzeit das Thema Homeschooling. Seit Bekanntgabe des verschärften Lockdowns durch die Bundesregierung hätten sich „dutzende verunsicherte Eltern“ an die Arbeiterkammer gewandt, hieß es in einer Aussendung. „Die Telefone läuten in guter Frequenz“, so ein Sprecher auf Nachfrage von noe.ORF.at.
„Die Schulen haben sich gut auf die neue Situation eingestellt“, so Bildungsminister Heinz Faßmann (ÖVP) in einer Aussendung. „Ich weiß, dass diese ein hohes Maß an Flexibilität erfordert. Mein Dank gilt allen Schulpartnern, die Verständnis für die Situation aufbringen.“