Katharina Gallhuber beim Weltcup in Lienz
GEPA pictures / Daniel Goetzhaber
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SPORT

Gallhuber und Huber bereit für Levi

Mit den ersten Slalombewerben am Wochenende im finnischen Levi soll der Ski-Weltcup Fahrt aufnehmen. Während US-Topstar Mikaela Shiffrin ihr Comeback feiert, sind auch Niederösterreichs Asse Katharina Gallhuber und Katharina Huber für den Auftakt bereit.

Der Team-Spirit ist da, das Feuer soll beim Slalom-Doppel in Levi entfacht werden – so fasste Gruppentrainer Hannes Zöchling die Stimmung unter Österreichs Ski-Technikerinnen zusammen. Auch Katharina Gallhuber aus Göstling (Bezirk Scheibbs) will nach einer schwierigen Comeback-Saison nach ihrem Kreuzbandriss 2018 heuer wieder voll durchstarten. Die vergangene Saison war für die Slalom-Olympia-Dritte von Pyeongchang nicht zufriedenstellend. „Das Vertrauen für die freche Linie hat mir den ganzen Winter über gefehlt. Heuer will ich stabiles Skifahren wieder mit Angriff zu kombinieren.“

Katharina Huber war bereits bei der Saisoneröffnung in Sölden im Riesentorlauf am Start, schied dort jedoch im ersten Durchgang aus. „Levi ist immer ein bisschen schwierig, denn vor dem ersten Saisonslalom weiß man nie ganz genau, wo man steht. Mit einem Platz unter den besten 15 wäre ich sehr zufrieden“, so die 25-Jährige aus St. Georgen am Reith (Bezirk Amstetten), die in diesem Winter insgesamt konstanter in die Punkteränge fahren will und im Sommer ihre Technik weiterentwickeln konnte.

Katharina Gallhuber beim Slalom in Zagreb
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Katharina Gallhuber will heuer im Slalom die „freche Linie“ wiederfinden

Darüber hinaus verlief die Saisonvorbereitung coronavirusbedingt mit völlig neuen Schwerpunkten. „Haben wir in der Vergangenheit geschaut, wo sind gute Trainingsbedingungen, gute Pisten, wo passt das Wetter, so haben wir halt jetzt auch schauen müssen, dass das mit Covid zusammenpasst. Wir haben Gebiete ausgewählt, wo wir Appartements hatten, und Schrägaufzüge und Großraumgondeln haben wir vermieden“, betonte Zöchling. Gallhuber fand auch positive Aspekte. „Im Frühjahr ist das Skitesten zwar ausgefallen, dafür stehe ich schon seit Mai richtig im Training und fühle mich dadurch sehr wohl auf dem Ski.“

Freude über Rennen überwiegt

Die Reise nach Levi war heuer besonders aufwendig. Erst ein negativer Coronavirustest gewährte Einlass in die Sicherheitsblase, ein Charterflug brachte den Weltcup-Tross von Zürich nach Finnland, und erst nach einem weiteren negativen Test durften die Athletinnen das Flughafengebäude verlassen.

„Wenn wir nicht auf der Piste sind, müssen wir uns grundsätzlich im Hotelzimmer aufhalten“, so Gallhuber, die die Coronavirus-Präventionsmaßnahmen aber gerne in Kauf nimmt, um in Zeiten der Pandemie überhaupt Rennen bestreiten zu können. „Ich bin sehr dankbar, dass wir Bewerbe fahren dürfen. Alle im Team halten sich an die Richtlinien. Wichtig ist für mich, den Fokus aber auch weiter auf den Sport zu richten.“

„Die Anreisen und Wartezeiten sind natürlich langwieriger als in den vergangenen Jahren“, ergänzte Huber, „aber damit können wir uns gut arrangieren. In einem Winter wie diesem, muss man ohnehin noch mehr als sonst von Rennen zu Rennen schauen.“

Katharina Huber bei Training während der Saisonvorbereitung
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Obwohl die Saisonvorbereitung heuer völlig anders verlaufen ist, fühlt sich Katharina Huber für den Slalom-Auftakt gerüstet

Mit den Heimrennen am Semmering, wo am 28. und 29. Dezember ein Riesentorlauf und ein Slalom auf dem Programm stehen, sind in dieser Saison insgesamt neun Torläufe geplant. Dazu wartet im Februar die Weltmeisterschaft in Cortina d’Ampezzo. „Eine WM ist immer ein Highlight und mein großes Ziel ist dabei zu sein. Meine Gefühle für den Semmering sind noch gemischt, aber ich habe noch Zeit, mich mental darauf vorzubereiten“, so Gallhuber, die sich den Kreuzbandriss vor zwei Jahren ja ausgerechnet beim Training am Zauberberg zugezogen hatte.

Österreichs Damen warten seit November 2014 in Aspen durch Nicole Hosp auf einen Sieg im Slalom, die abgelaufene Saison war mit drei dritten Plätzen aber die erfolgreichste seit damals. Rennsportleiter Christian Mitter attestiert seinem Team, „ganz gut drauf“ zu sein. „Es ist nicht so, dass wir einen Sechsfachsieg feiern werden, aber es schaut ganz gut aus.“ Der Fehlstart mit Platz 15 als bester Platzierung im Weltcup-Riesentorlauf in Sölden ist abgehakt. „Im Slalom sind wir besser drauf. Die Ausgangsposition ist ganz gut, ich hoffe, dass wir aus dem letzten Jahr gelernt haben.“