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Tourismus

Lackenhof: Streit um Öffnung des Skigebiets

Um das Skigebiet Lackenhof am Ötscher (Bezirk Scheibbs) ist am Donnerstag ein Streit entbrannt. Laut ecoplus, 40-prozentiger Eigentümer, will der Mehrheitseigentümer, die Schröcksnadel-Gruppe, nämlich diese Saison geschlossen halten.

Noch werden die Pisten in Lackenhof am Ötscher nicht beschneit – und das sei auch die gesamte Saison nicht geplant, informierte ecoplus-Geschäftsführer Helmut Miernicki. „Das Land kämpft um Lackenhof. Jetzt ist die entscheidende Phase, die Wintersaison vorzubereiten, denn was jetzt nicht gemacht wird, kann nicht mehr aufgeholt werden. Daher drängen wir massiv darauf, jetzt zu beginnen“, sagte Miernicki im noe.ORF.at-Interview.

Entscheidung fällt am Freitag

Der Niederösterreichischen Bergbahnen-Beteiligungsgesellschaft, eine Tochter der Wirtschaftsagentur des Landes ecoplus, gehört 40 Prozent des Skigebietes. 60 Prozent gehören der Schröcksnadel-Gruppe, die das Land damit überstimmen kann. Ob das auch wirklich passieren wird, wird sich am Freitag zeigen. „Es wird eine Gesellschaftersitzung geben, wo wir diesen Antrag auch formal stellen werden. Alle Signale deuten aber darauf hin, dass Schröcksnadel nicht beginnen will“, so Miernicki.

Man habe gute Argumente, betonte der ecoplus-Geschäftsführer. Auf die Nachfrage, welche das seien, meinte er: „Die Argumente sind erstens der Zeitaspekt, zweitens, dass wir hervorragende Präventionskonzepte in Richtung Abstand und Gesundheit haben, und, dass die wirtschaftlichen Auswirkungen eines Nicht-Betriebes für die gesamte Region fatal sind. Es wäre ein ganz schlechtes Signal.“

Es sei „sowohl für die Tourismuswirtschaft als auch für die Menschen im Land wichtig, dass gerade Skigebiete, die nicht überlaufen sind, heuer zur Verfügung stehen“, hieß es in einer Aussendung von ecoplus. Alle Skigebiete seien davon abhängig, dass das Infektionsgeschehen den Skibetrieb zulässt. „Trotzdem gibt es gerade für die Skigebiete in Niederösterreich Anzeichen, dass es zu einer passablen Saison kommen könnte.“

„Für alle Szenarien gerüstet“

Bei der Schröcksnadel-Gruppe verweist man auf die morgige Sitzung. Die behördlichen Einschränkungen hätten die Geschäftsführung der Ötscherlift-Gesellschaft m.b.H. dazu veranlasst, „sich für alle möglichen Szenarien zu rüsten“, heißt es in einer schriftlichen Stellungnahme. „Dies ist eine notwendige Vorsichtsmaßnahme und die Aufgabe einer Geschäftsführung, die dazu angehalten ist, vermeidbare Schäden vom Unternehmen abzuwenden und den Gesellschaftern mögliche Lösungs-Wege zur Beschlussfassung vorzuschlagen“, wird Rainer Rohregger, Geschäftsführer der Seilbahnbetriebe, zitiert.

„Dass nun Teile dieser gemeinsamen Überlegungen und Vorsichtsmaßnahmen aktiv medial kommuniziert wurden, sorgt leider intern wie extern für massive Verunsicherung, die man vermeiden hätte können.“ Grundsätzlich freue man sich über das Bekenntnis des Landes zum Skigebiet Lackenhof. Zudem betonte Rohregger, dass die Vorbereitungstätigkeiten für die kommende Saison voll auf Kurs und nicht eingestellt seien.