Bundesheer-CoV-Teststraße in Korneuburg
APA/Georg Hochmuth
APA/Georg Hochmuth
Coronavirus

Schulen: Zusatzräume und Schnelltests geplant

Ab 7. Dezember ist aus derzeitiger Sicht wieder Präsenzunterricht an den Schulen geplant. Dafür läuft die Suche nach zusätzlichen Unterrichtsräumen. Verdachtsfälle sollen künftig durch Schnelltests abgeklärt werden.

Erst vor kurzem erfolgte der Aufruf an die Gemeinden, nach zusätzlichen Räumlichkeiten zu suchen. Wie viele Gemeinden sich bisher österreichweit im Bildungsministerium gemeldet haben, könne man deshalb noch nicht sagen, so Debora Knob, die Pressesprecherin des Ministeriums.

Die Bildungsdirektion Niederösterreich begrüße jedenfalls die Idee, alternative Räumlichkeiten zur Verfügung zu stellen und unterstütze dies auch, so Bildungsdirektor Johann Heuras. Aber: Provisorien werden nicht alle gesetzlichen Vorgaben für einen Schulbetrieb erfüllen können. Wichtig sei daher, die Frage der Haftung zu klären.

Man sei in einer Krisen- und Ausnahmesituation, daher würden Vorgaben den Spielraum entscheidend verengen und am Sinn der Aktion vorbeigehen. Man erwarte aber, dass die alternativen Räumlichkeiten für Kinder und Unterricht geeignet sind und dafür notwendige Kriterien erfüllt sind, sagte Heuras gegenüber noe.ORF.at.

Heuras: „Wir sind auf alle Szenarien vorbereitet“

Für den Fall, dass bei den für 5. und 6. Dezember geplanten Massentests von Lehrerinnen und Lehrern viele Pädagogen aufgrund einer Covid-19-Infektion in Quarantäne müssen, sollen die Direktoren den Personalbedarf grundsätzlich durch Supplierungen und Mehrdienstleistungen abdecken, sagte Faßmann am Donnerstag der Vorwoche. Damit sie bei Personalengpässen auf Lehramtsstudenten zurückgreifen können, sollen die Schulen die infrage kommenden „Ersatzlehrer“ auf alle Fälle rechtzeitig kontaktieren, empfahl der Minister.

„Wir sind jedenfalls auf alle Szenarien vorbereitet“, so Bildungsdirektor Heuras. „Unvorhergesehene Ausfälle werden durch mehr Flexibilität am Standort oder durch Mehrdienstleistungen kompensiert und der Unterricht sichergestellt. Wenn es zu Engpässen kommen sollte, haben wir mit einem Studenten-Pool vorgesorgt“, sagte Heuras. Aber: „Selbstverständlich können wir zum derzeitigen Zeitpunkt nicht sagen, zu vielen Ausfällen es kommen wird.“

Im Ö1-Morgenjournal am Dienstag sprach Heuras von etwa 150 bis 200 Studentinnen und Studenten, auf die man zurückgreifen könnte. Prognosen gehen davon aus, dass bei den Massentests etwa ein Prozent des Lehrpersonals Corona-positiv sein könnte, „das sind Dimensionen, die wir ersetzen können“, so Bildungsdirektor Heuras.

CoV-Gurgeltests in Schulen geplant

Ein weiteres Thema für den Wiederbeginn des Unterrichts sind Coronavirus-Tests. Bildungslandesrätin Christiane Teschl-Hofmeister (ÖVP) sprach sich dafür aus, Schülerinnen und Schüler, die wieder zum Präsenzunterricht in die Schulen wechseln, bei CoV-Verdacht rasch testen zu können. „Mit einem in kurzer Zeit vorliegenden Testergebnis können wir die Sicherheit aller Beteiligten erhöhen und maßgeblich dazu beitragen, den Präsenzunterricht so lange wie möglich aufrecht zu erhalten“, so Teschl-Hofmeister. Ein Konzept soll noch in dieser Woche fertiggestellt und umsetzbar sein.

Weitere Maßnahmen seien notwendig: An niederösterreichischen Schulen soll es künftig möglich sein, „Proben zur Analyse mittels Gurgellösung am Schulstandort abzunehmen und die im Pilotprojekt erprobten RT-Lamp-Tests, inklusive deren Befundung und selbstständigen Übertragung der gewonnenen Daten in das Epidemiologische Meldesystem, durchzuführen“, so die Bildungslandesrätin zur Teststrategie in den Schulen. Für die Probennahme, die Laborbedienung und die Verwaltung werden vom Land Niederösterreich entsprechende Räumlichkeiten bzw. Laborbusse und Pkw angemietet.

In einer Aussendung heißt es, dass Schätzungen zufolge mit rund 5.000 Proben pro Monat zu rechnen ist, die mittels RT-Lamp-Test zu untersuchen sein werden, was sich aber aufgrund der Entwicklung der Pandemie auch ändern könne. Die geschätzten monatlichen Kosten des Projekts belaufen sich auf etwa 345.000 Euro pro Monat. Derzeit wird von einer dreimonatigen Testnotwendigkeit ausgegangen.