Besucher am Samstag, 2. Mai 2020, vor der SCS in Vösendorf
APA/ROBERT JAEGER
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Coronavirus

Polizei kontrolliert Öffnung des Handels

Mehr als 500 Vergehen gegen das Covid-19-Gesetz hat die Polizei während des dreiwöchigen Lockdowns durch Kontrollen geahndet. Auch bei der Wiedereröffnung des Handels werden die Beamten in Niederösterreich ab Montag im Einsatz sein.

Bei den meisten Vergehen wurde das Tragen des Mund-Nasen-Schutzes nicht eingehalten oder es wurden die Abstandsregeln missachtet, sagte Polizeisprecher Walter Schwarzenecker auf Anfrage von noe.ORF.at. Vergleichbar mit der Anzahl der Vergehen im ersten Lockdown seien die vorliegenden Zahlen aber nicht, da im Frühjahr eine andere rechtliche Grundlage gegolten habe, so Schwarzenecker. Damals hatte es alleine im April 1.200 Anzeigen gegeben.

Auch nach dem zweiten Lockdown will die Polizei in Niederösterreich „weiterhin verstärkte Präsenz zeigen“, vor allem dort, wo es zu Menschenansammlungen kommt. Gezielte Schwerpunktkontrollen gebe es aber nicht.

Doppelt so viele Security-Mitarbeiter in SCS

Eine großer Ansturm an Menschen werde ab Montag etwa in den heimischen Einkaufscentern erwartet. Auch hier will die Polizei mit Streifen „deutlich sichtbar sein“. Die einzelnen Einkaufshäuser setzen zudem auf eigene Sicherheitskonzepte und verstärken etwa ihr Security-Personal. In der SCS in Vösendorf (Bezirk Mödling) sind beispielsweise doppelt so viele Security-Mitarbeiter im Einsatz. Zudem wurden an engen Stellen Einbahnsysteme eingerichtet, hieß es seitens des Center Managements. Auch die Reinigungs- und Desinfektionsintervalle werden ab Montag erhöht. Verweilplätze wurden unterdessen abgebaut bzw. gesperrt.

Ähnliche Sicherheitsvorkehrungen sieht auch das Bühlcenter in Krems vor. Ab Montag gibt es dort ebenfalls zusätzliches Haustechnik-, Security- und Reinigungspersonal. Außerdem werden Frequenzmessungen an den Eingängen durchgeführt, um die Personenanzahl im Auge zu behalten. Man hoffe, „dass der stationäre Handel doch noch etwas vom Weihnachtsgeschäft abbekommt“, heißt es von der Centerleitung.

Kürzere Verweildauer der Kunden erwartet

Auch der Traisenpark in St. Pölten ist laut Center-Managerin Anita Bräunlich auf die Wiedereröffnung der Geschäfte am Montag „massiv vorbereitet“. Falls es zu einem Ansturm kommen sollte, würde auch hier die Security verstärkt. Sämtliche Sicherheitsmaßnahmen seien noch einmal an alle Mieter und Partner kommuniziert worden. Bräunlich nannte in diesem Zusammenhang u.a. die Zehn-Quadratmeter-Regel.

„Wir bauen vor“, sagte die Center-Managerin. Sie verwies auch darauf, dass es schon Erfahrungen mit den Regelungen gebe. Dass die Gastronomie geschlossen bleiben muss, „tut sehr weh“, so Bräunlich. Denn Einkaufszentren würden auch davon leben, dass Kunden nach ihren Erledigungen noch Kaffee trinken oder essen. Weil es aber um eine Pandemie gehe, habe sie Verständnis dafür, dass die Lokale zu bleiben, sagte die Managerin. Klar sei, dass die Kunden dadurch kürzer in den Malls verweilen.