Bahnhof Tulln
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Verkehr

Tulln sucht Lösungen für die „letzte Meile“

In Tulln soll in den kommenden zwei Jahren ein neues, innovatives Mobilitätskonzept umgesetzt werden, um alle wichtigen Orte in der Stadt gut und bequem ohne eigenes Auto erreichen zu können. Ausschlaggebend dafür ist die Entstehung des Hauses der Digitalisierung.

Wer an einem Bahnhof ankommt, hat dann noch die berühmte „letzte Meile“ zum eigentlichen Zielort, etwa zum Arbeitsplatz, vor sich. Dafür werden nun unter dem Projektnamen „LISA. Tulln“ neue Ideen gesucht. Die klassischen öffentlichen Verkehrsmittel sollen dabei durch moderne Lösungen ergänzt werden.

„‚LISA. Tulln‘ bringt eine optimale Kombination aus Linienverkehr, on-demand-Verkehr, also bedarfsorientiertem Verkehr, on-demand-Shuttles, Sharing-Angeboten, aktiver Mobilität und moderner Infrastruktur“, sagte Verkehrslandesrat Ludwig Schleritzko (ÖVP) bei der Präsentation des Konzepts am Freitag.

Eigene Apps in Entwicklung

Um das Mobilitätssystem neu und nachhaltiger aufzustellen, müsse man alte Denkmuster überwinden. Man dürfe daher nicht nur in Buslinien, in Radwegen, an E-Mobilität oder an Sharing-Angebote denken, sondern alles vernetzt sehen, betonte Schleritzko.

Auch die Entwicklung eigener Apps zur Nutzung der neuen Angebote ist geplant. „Hier wollen wir zum Vorreiter im Bereich öffentliche Mobilität werden“, so Wirtschaftslandesrat Jochen Danninger (ÖVP), „die Überwindung der letzten Meile zwischen Bahnhof und Haus der Digitalisierung ist der wesentliche Schlüssel, um Tulln ins digitale Zentrum Österreichs zu rücken.“

Tulln als „green smart city“

Das Haus der Digitalisierung soll in Tulln bis zum Frühjahr 2023 entstehen, wenige Monate davor startet laut Plan der Pilotbetrieb der neuen Mobilitätsangebote. „Wichtige Standorte in der Stadt wie die Messe Tulln, die Garten Tulln, der Hauptplatz oder auch nach seiner Fertigstellung das ‚Haus der Digitalisierung‘ werden durch die schnelle und einfache Erreichbarkeit enorm aufgewertet“, ergänzte Bürgermeister Peter Eisenschenk (ÖVP).

Wirtschaftslandesrat Jochen Danninger, Bürgermeister Peter Eisenschenk, Verkehrslandesrat Ludwig Schleritzko
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Wirtschaftslandesrat Jochen Danninger, Bürgermeister Peter Eisenschenk und Verkehrslandesrat Ludwig Schleritzko (v.l.)

Die Stadt Tulln wolle sich insgesamt als „green smart city“ präsentieren, so Eisenschenk, „es ist die Gesamtstrategie, Tulln als Klima-Vorzeigestadt, kombiniert mit Garten, kombiniert mit Digitalisierung, einzigartig zu positionieren und einen Vorsprung zu verschaffen.“

Stadt und Land nehmen für die neue Infrastruktur drei Millionen Euro in die Hand. Der Pilotbetrieb soll drei Jahre lang laufen. Angedacht ist, das Konzept dann auch auf andere Regionen in Niederösterreich zu übertragen. Ein ähnliches Pilotprojekt läuft derzeit bereits im südlichen Weinviertel.