Nawaro Holzkraftwerk Rastenfeld
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Chronik

Drei Holzkraftwerke im Waldviertel abgeschaltet

Gleich drei Holzkraftwerke sind im Waldviertel innerhalb von kurzer Zeit abgeschaltet worden. Sie erzeugten Strom für 30.000 Haushalte. Grund dafür waren ausgelaufene Ökostromverträge. Der Betreiberfirma NAWARO fehlt der gesetzliche Rahmen für den Weiterbetrieb.

Bereits im September stellte das Holzkraftwerk in Altweitra (Bezirk Gmünd) die Produktion ein, vergangene Woche folgten nun die Standorte Rastenfeld (Bezirk Krems; im Bild oben) und Göpfritz an der Wild (Bezirk Zwettl). Die Ökostromverträge waren ausgelaufen, bisher gab es laut NAWARO-Geschäftsführer Hans-Christian Kirchmeier „keine taugliche gesetzliche Nachfolgeregelung“.

„Wenn man den Politikern trauen darf, dann ist die Abstellung vorübergehend. Es wird ja immer wieder, sowohl auf Landes- als auch auf Bundesebene offiziell versichert, dass der Betrieb der bestehenden Holzkraftwerke gesichert wird. Was diese Aussagen tatsächlich Wert sind, wird man sehen“, so Kirchmeier. Der Geschäftsführer hofft, dass das Erneuerbaren-Ausbau-Gesetz (EAG) bald in Kraft treten wird, „um wieder Rechts- und Kalkulationssicherheit zu haben“, wie er gegenüber noe.ORF.at betonte. Das Gesetz muss allerdings noch im Ministerrat von einer Zweidrittelmehrheit beschlossen werden.

Nawaro Holzkraftwerk Göpfritz
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Auch das Holzkraftwerk in Göpfritz an der Wild wurde vorerst abgestellt

Werke werden gereinigt und konserviert

Die 30 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter müssen nach Angaben des Geschäftsführers derzeit nicht gekündigt werden. Die Werke würden im Moment nämlich gereinigt und konserviert werden. So können sie schnell wieder hochgefahren werden, sobald es neue Verträge gibt.

Die Firma erzeugte bisher für 30.000 Haushalte aus nachwachsenden Rohstoffen Strom und verwertete etwa 20 Prozent des anfallenden Schadholzes im Waldviertel. Nun wurde die Abnahme von Schadholz vorerst eingestellt.

Investitionen in Betriebe geplant

Den Betrieb gibt es seit 2007, er gilt als Wirtschaftsmotor in der Region, nicht zuletzt hängen weitere 400 indirekte Arbeitsplätze daran. Die Werke sind laut Kirchmeier jetzt „nur vorübergehend abgestellt“. Eigentlich will er 24 Millionen Euro in seine Betriebe im Waldviertel investieren und plant neben dem Kraftwerk in Göpfritz ein Pelletswerk.