Innerhalb von nur wenigen Monaten baute der 79-jährige Wilhelm Wimmer mit viel Geduld und Liebe zum Detail fünf individuelle Krippen. „Das Ganze war die Idee meiner Frau und meiner Tochter,“ erzählt er. „Hätten sie mir aber gesagt, dass ich den Enkerln Krippen bauen soll, hätte ich sicher gesagt, dass ich das nicht kann. Deswegen haben sie es den Enkelkindern aufgetragen und die haben gesagt: ‚Opa, wir wünschen uns Krippen von dir.‘“
Da sagte Wilhelm Wimmer natürlich Ja. Daraufhin brachte jedes der fünf Enkelkinder dem Großvater ein Bild einer Krippe, denn sie alle sollten anders aussehen. An diesen Bildern orientierte sich Wilhelm Wimmer. Außerdem half ihm ein Fachbuch zu dem Thema. „Als ich das Buch und die Bilder von den Enkelkindern hatte, habe ich mit dem ersten Kripperl angefangen“, erzählt Wilhelm Wimmer.
70 Stunden Arbeit für jede Krippe
Die Krippen entstanden allesamt in Wimmers Werkstatt im Keller des Hauses. Normalerweise widmet er sich hier seinem großen Hobby, der Modelleisenbahn. In den vergangenen Monaten tauschte er Schienen und Zuggarnituren gegen Holz und Stroh. Rund 70 Stunden dauerte es, bis eine Krippe fertig war. „Das Schwierige war, das alte Holz zu finden, damit die Schindeln auch ja alt ausschauen. Einiges hatte ich am Dachboden, weil ich das meiste aufgehoben habe. Aber auch die Nachbarn und Bekannten haben mir alte Bretter gebracht“, berichtet Wimmer.
Während der Arbeit an den Krippen kamen ihm immer wieder neue Ideen. So baute er Rauchfänge, Vogelhäuschen, Brunnen und viele andere Details. Sogar Licht gibt es in jeder Krippe, denn Wilhelm Wimmer ist gelernter Elektriker. Eine Krippe ohne Licht kam für ihn nicht in Frage. Obwohl er wegen der Coronavirus-Sicherheitsbestimmungen und besonders im Lockdown viel Zeit zu Hause verbrachte, war Wimmer wegen der Arbeit an den Krippen nie langweilig. All seine Bemühungen zahlten sich aus. Bei seinen fünf Enkelkindern steht heuer eine selbstgemachte Krippe vom Großvater unter dem Christbaum.