Hotelzimmer mit Badewanne
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Wirtschaft

Tausende Nächtigungen im Lockdown

Trotz des Lockdowns im November haben Hotels in Niederösterreich tausende Übernachtungen verzeichnet. Laut CoV-Verordnung dürfen Gäste nur in Ausnahmefällen in einer Unterkunft bleiben. In Niederösterreich war das 45.000 Mal der Fall.

Hauptsächlich waren es Arbeiter am Bau, Geschäftsreisende und Kurgäste, die laut Statistik Austria im November in Niederösterreich nächtigten. Diesen Personen war gemäß den Coronavirus-Bestimmungen der Bundesregierung ein Aufenthalt im Hotel erlaubt, denn für schulische, studentische oder berufliche Zwecke dürfen Gäste in einer Unterkunft bleiben. Auch Kurgästen ist der Aufenthalt demnach erlaubt.

Schwarze Schafe „werden zur Anzeige gebracht“

Zuletzt sorgten Gerüchte und Medienberichte vor allem aus den Bundesländern Kärnten und Salzburg für große Aufregung. Demnach sollen Hotels das Beherbergungsverbot umgehen und auch Privatgäste beherbergen – mehr dazu in Urlaub trotz Lockdowns sorgt für Diskussion (kaernten.ORF.at; 29.12.2020). Touristiker und Politiker relativierten Dienstagnachmittag diese Berichte.

„Wenn es solche Fälle gibt, haben wir als Fachverband der Hotellerie in der WKÖ kein Verständnis dafür“, betonte Wirtschaftskammer-Branchenobfrau Susanne Kraus-Winkler. „Falls notwendig, werden sie auch zur Anzeige gebracht“, kündigte sie an. Dass „einzelne schwarze Schafe“ mit ihrem Verhalten eine ganze Branche schädigen, sei inakzeptabel.

Keine Verstöße gegen Beherbergungsverbot

In Niederösterreich lagen bisher keine Verstöße gegen das Beherbergungsverbot vor, wie sowohl Wirtschaftskammer, Niederösterreich Werbung als auch die Polizei am Dienstag gegenüber noe.ORF.at einstimmig betonten.

„Uns sind keine Verstöße gegen das Betretungsverbot von Beherbergungsbetrieben in Niederösterreich bekannt“, hieß es zudem aus dem Büro von Tourismuslandesrat Jochen Danninger (ÖVP). Aktuelle Online-Angebote würden sich im Rahmen der erlaubten Ausnahme für Geschäftsreisende bewegen, so die Einschätzung.

Motiv der Reise oft schwer nachvollziehbar

Allerdings sei es für Hotels und Betreiber von Unterkünften generell schwierig, bei der Registrierung der Gäste das Motiv der Reise nachzuvollziehen, sagte Walter Schmalwieser, Geschäftsführer der Sparte Tourismus in der Wirtschaftskammer Niederösterreich. Auf der Online-Plattform openhotels.at für Geschäftsreisende wurden am Dienstag 309 niederösterreichische Unterkünfte aufgelistet.

Auch auf der Plattform booking.com ergab eine Suchanfrage der Austria Presse Agentur (APA) für eine Übernachtung für zwei Erwachsene über den Jahreswechsel in Niederösterreich – Zeitraum Mittwoch bis einschließlich Freitag – am Dienstagnachmittag 369 Möglichkeiten.