Chronik

Großer Ansturm auf Eislaufplätze

Bei den Eislaufplätzen in Niederösterreich heißt es in diesen Tagen „Bitte warten“. Der Andrang ist enorm. Die Betreiber reagieren darauf mit unterschiedlichen Konzepten: von namentlicher Registrierung über Blockabfertigung bis zum Kartenvorverkauf.

Beim Lokalaugenschein von noe.ORF.at Mittwochvormittag beim Eislaufverein in Wiener Neustadt regnet es. Doch selbst der Regen schreckt die Eisläufer offenbar nicht ab. Geduldig warten die Gäste darauf, dass sie auf das glatte Eis dürfen. „Kein Problem, das machen wir gerne. Hauptsache, die Kinder können Sport machen“, sagt eine junge Mutter aus Steinabrückl (Bezirk Wiener Neustadt).

Bevor man auf das Eis darf, muss man sich namentlich registrieren. Maximal 180 Personen dürfen gleichzeitig auf die Eislauffläche. Im Idealfall hat jede Person somit zehn Quadratmeter Platz.

Eislaufen
Otto Stangel/ ORF
Vor den Kassen bilden sich oft lange Warteschlangen. Die Gäste nehmen das aber in Kauf.

Dass der Abstand oft nicht eingehalten wird, sieht man in Wiener Neustadt nicht so problematisch. „Auf der Eisfläche fährt man relativ schnell. Die Leute berühren sich fast nicht und kommen so auch kaum in Kontakt“, sagt die Obfrau des Wiener Neustädter Eislaufvereins, Elisabeth Pohler. „Ich versuche, den Abstand einzuhalten, aber wenn jemand vorbeifährt, kann ich auch nichts dagegen machen“, sagt ein junges Mädchen.

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Neben dem Abstandhalten gilt auch die Maskenpflicht in den Innenräumen und am Freigelände. Auf der Eislauffläche muss hingegen kein Mund-Nasen-Schutz getragen werden.

Dass der Eislaufplatz geöffnet ist, wird jedenfalls sehr geschätzt. „Mal raus aus der Wohnung, wieder Frischluft tanken, um das geht es in erster Linie“, lautet der Tenor der Besucherinnen und Besucher. Wenn der Platz wie beim Lokalaugenschein von noe.ORF.at am Mittwoch aber überfüllt ist, muss man Wartezeiten in Kauf nehmen, bis wieder jemand das Eis verlässt.

Eislaufen
Otto Stangel/ ORF
Theoretisch hat jede Person zehn Quadratmeter Platz auf der Eislauffläche, die Abstandsregeln können beim Eislaufen aber nicht immer eingehalten werden

Blockabfertigung in Bad Vöslau

Einen anderen Weg geht der Eislaufplatz in Bad Vöslau (Bezirk Baden), wo 100 Personen gleichzeitig auf das Eis dürfen. Um den Andrang zu bewältigen, gibt es seit Mittwoch eine Blockabfertigung und einen Kartenverkauf zu vier bestimmten Zeiten. „Jede Person kann kommen, zwei Stunden eislaufen, mit einer halben Stunde Pause, um die Leute wieder herauszulassen und die anderen hereinzulassen. Das hat natürlich den Vorteil, dass die Wartezeiten draußen massiv verkürzt bis annähernd bei null sind“, sagt die Pächterin des Eislaufplatzes, Manuela Bierbamer.

„Ich finde es gut, weil man sich nicht lange anstellen muss“, so ein Gast gegenüber noe.ORF.at. „Wir haben das auf der Homepage entdeckt und gesagt, das ist unserer Chance, nicht vor der Kassa in der Schlange zu stehen.“

Gedränge in Skigebieten: „Wir schärfen laufend nach“

Großer Andrang herrschte zuletzt auch in einigen Skigebieten in Niederösterreich. Das Gesundheitsministerium hatte erst am Dienstag mit einem schärferen Erlass auf die Bilder der langen Schlangen vor den Skiliften reagiert. Geplant sind mehr Kontrollen und im äußersten Fall auch Betretungsverbote. „Wir schärfen laufend nach und begrüßen den Erlass des Gesundheitsministers“, sagte der Geschäftsführer der Niederösterreichischen Bergbahnen Beteiligungs GmbH, Markus Redl, im „NÖ heute“-Interview am Mittwoch.

Infos zu Skigebieten

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Dass die Liftbetreiber die Lage unterschätzt haben könnten, verneinte Redl. Er verwies auf das „radikale Konzept“, dass man in allen Skigebieten – bis auf wenige Ausnahmen – im Bundesland eine Online-Reservierung benötigt und nur mit gültigem Ticket Zutritt hat. Sollte plötzlich ein Sturm aufziehen, könne man rasch die Anstellbereiche bei den Liften verlängern. Im Fall einer Sturmwarnung für den Folgetag würden die Online-Kontingente reduziert, „um einen sicheren Betrieb gewährleisten zu können“, sagte Redl. Er rechnet damit, dass die Wintersaison fortgeführt wird.