Grippeimpfung
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Coronavirus

„Gute Erfahrungen“, so die ersten Geimpften

Am 27. Dezember ist es so weit gewesen: In zwei Pflegeheimen wurden die ersten Personen in Niederösterreich gegen das Coronavirus geimpft. Im Gespräch mit noe.ORF.at erzählten mehrere von ihnen, wie sie sich knapp zwei Wochen nach der Impfung fühlten.

158 Bewohnerinnen, Bewohner und Angestellte des Hauses St. Elisabeth der Caritas in St. Pölten waren vor elf Tagen gegen das Coronavirus geimpft worden, darunter auch Edeltraud Engelhardt. Sie habe bisher keinerlei Nebenwirkungen gehabt, sagte die Sekretärin. „Ich bin wirklich auf alles allergisch, ich habe mich trotzdem impfen lassen. Ich bin stolz, dass ich es gemacht habe“, so Engelhardt. Sie fügte hinzu: „Bitte, geht alle impfen, damit wir unsere Normalität und Freiheit wiederbekommen.“

Bessere Stimmung und weniger Angst vor Infektion

Fachsozialbetreuerin Marianne Zeilinger war ebenfalls unter den Ersten, die sich impfen ließen. „Es war für mich eigentlich selbstverständlich, dass ich mich impfen habe lassen“, sagte sie. Ihr sei zwar nach wie vor bewusst, dass man Folgeschäden nicht ausschließen könne, denn „man muss seriöserweise sagen, die Krankheit ist neu“, so Zeilinger. Dennoch empfiehlt sie die Impfung: „Es ist eine Chance, dass man einen schweren Verlauf verhindert.“ Nebenwirkungen hatte sie keine, ebenso wenig wie Anna Schletz, eine Bewohnerin des Hauses.

Auch der Heim- und Pflegedienstleiter Jens Nather-Zwickl bezeichnete die Impfung als gut verträglich. Im Haus sei es lediglich zu leichten Nebenwirkungen wie lokalen Reizungen an der Einstichstelle oder leichtem Fieber gekommen. Das meiste davon sei bereits nach 24 Stunden vergangen.

Seit der Impfung habe sich allerdings die Stimmung im Haus deutlich verbessert. „Die Bewohner haben weniger Angst, am Coronavirus zu erkranken, auch wenn es natürlich prozentuell noch eine Wahrscheinlichkeit gibt. Sie sind entspannter, was das angeht“, sagte Nather-Zwickl.

Nachfrage nach Impfungen steigt

Christof Constantin Chwojka, Impfkoordinator und Geschäftsführer von Notruf Niederösterreich, zeigte sich am Donnerstag erfreut darüber, dass der Impfstart in Niederösterreich vorgezogen worden war, „weil wir einfach schon bereit dafür waren“. Er kündigte außerdem an: „Bis Ende der Woche werden wir knapp 9.000 Dosen verimpft haben, bis Ende nächster Woche circa 18.500.“

Generell würde die Nachfrage nach den Coronavirus-Impfungen steigen, so Chwojka. „Gott sei Dank ist der Druck größer geworden. Bei den Impfaktionen in den Pflegeheimen und Kliniken war gar keine Impfskepsis zu merken, auch da war der Druck schon groß: ‚Wir wollen mehr, als wir bekommen können!‘ Jeder Geimpfte hilft uns, die Pandemie zu besiegen.“

Damit die Menschen schneller geimpft werden können, forderte er, dass es mehr Impfmöglichkeiten gibt. „Der Bund gibt vor, wer Impfstoffe abrufen kann. Aktuell sind das die Alten- und Pflegeheime sowie die Krankenhäuser mit Covid-19-Kliniken. Wir drängen stark darauf, dass der Bund auch den kompletten niedergelassenen Bereich freigibt“, so Chwojka.