Polizei und Bundesheer kontrollieren in Drasenhofen
ORF/Stangel
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Verkehr

Polizei und Heer rechnen mit Grenzstaus

Niederösterreichs Grenzen werden nun von Bundesheer und Polizei streng kontrolliert. Der Grund dafür sind die hohen Infektionszahlen in Tschechien und der Slowakei. Am Samstag gab es keine Grenzstaus, erwartet werden sie aber ab Montag.

An der tschechisch-österreichischen Grenze in Drasenhofen (Bezirk Mistelbach) war es Samstagfrüh wenige Stunden nach Inkrafttreten der verstärkten Grenzkontrollen relativ ruhig. Dennoch wird jedes Fahrzeug, das die Grenze passieren will, überprüft – ebenso wie an allen anderen Grenzübergängen zwischen Niederösterreich, der Slowakei und Tschechien.

„Wir besetzen 47 Grenzübergänge, an denen wir eine Grenzkontrolle durchführen und entweder den Reisepass beziehungsweise den Personalausweis der Reisenden überprüfen“, erklärt dazu Johann Baumschlager, der Sprecher der Landespolizeidirektion, gegenüber noe.ORF.at.

Polizei und Bundesheer kontrollieren in Drasenhofen
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Jedes Fahrzeug wird seit Samstag 0.00 Uhr kontrolliert

Fast nur Arbeitspendler und Lkw-Fahrer unterwegs

Beim Lokalaugenschein von noe.ORF.at zeigt sich, dass die Kontrollen von den Reisenden durchwegs akzeptiert werden. „Es ist richtig so. Wie soll man sonst in die Normalität zurückkommen? Es ist für alle schwierig, aber wenn es sein muss, dann muss es sein“, sagt eine Arbeitspendlerin. „Für mich ist das normal und wichtig. Schließlich sollen alle gesund bleiben“, bekräftigt jener Mann, der gleich nach der Pendlerin die Grenze passiert.

Beim Großteil der Reisenden handelt es sich um Arbeitspendler, die in Drasenhofen zu tun haben, sowie um Lkw-Fahrer und Transitreisende, die etwa zum Skifahren in die Schweiz wollen oder auf der Durchreise nach Italien sind. Dass jemand Transitreisender ist, muss allerdings belegt werden. „Das muss der Behörde glaubhaft versichert werden können. Ich sehe ja an der Grenze, wo jemand herkommt und wo er hinfährt. Diese Daten können dann an die jeweilige Behörde übermittelt werden“, erklärt der niederösterreichische Militärkommandant Martin Jawurek.

Polizei und Bundesheer kontrollieren in Drasenhofen
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Ab Montag wird durch den Lkw- und Pendlerverkehr mit massiven Staus an den Grenzübergängen gerechnet

Längere Grenzstaus ab Montag nicht ausgeschlossen

Wer kein Arbeitspendler, Lkw-Fahrer oder Transitpassagier ist oder einen Angehörigen auf der anderen Seite der Grenze betreut, muss eine Quarantäneverpflichtung unterzeichnen und sich nach seiner Ankunft in Österreich in für zumindest fünf Tage in Quarantäne begeben – andernfalls kann der Übertritt verweigert werden. Nach fünf Tagen der Isolation kann man sich aus der Quarantäne freitesten.

Normalerweise passieren den Grenzübergang in Drasenhofen 2.000 Lkws pro Tag, jeder Lastwagen wird kontrolliert. Ab Montag sind an den Grenzübergängen massive Staus zu erwarten. Am burgenländischen Grenzübergang Nickelsdorf war es bereits am Samstag zu langen Staus gekommen – mehr dazu in Zwei Stunden Wartezeit am Grenzübergang Nickelsdorf (burgenland.ORF.at, 9.1.2021).

„Wir haben den Auftrag, Grenzkontrollen durchzuführen. Dieser Auftrag wurde auch vom Innenministerium nach Tschechien und in die Slowakei kommuniziert. Wir stehen mit den Polizeibehörden in diesen beiden Staaten in engem Kontakt und hoffen, dass wir größere Staus verhindern können“, sagt Polizeisprecher Johann Baumschlager. Die verschärften Grenzkontrollen durch die Polizei und das Bundesheer sind vorerst für zehn Tage angesetzt.