Coronavirus

Hausärzte bereiten sich auf CoV-Impfung vor

Der Coronavirus-Impfplan wird geändert. Das nationale Impfgremium hat in einer aktualisierten Variante nun deutlich mehr Menschen in die erste Phase dazu genommen. Unterdessen bereiten sich 170 Hausärzte darauf vor, die Corona-Impfungen zu verabreichen.

Im Februar sollen die Coronavirus-Impfungen bei den niedergelassenen Ärzten beginnen. Die Herausforderung ist dabei die Bereitstellung des Impfstoffs, der bis zur Anlieferung in die Ordination auf minus 80 Grad gekühlt werden muss. Nach dem Auftauen sind die Präparate maximal fünf Tage gekühlt haltbar. Mit dem Inhalt eines Fläschchens können sechs Personen geimpft werden. Per Videokonferenzen werden die Ärzte nun auf die logistische Herausforderung vorbereitet.

Pfleger Jörg Ney und Dr. Karl Zwiauer, Mitglied des Nationalen Impfgremiums anl. der ersten Covid-Impfungen im Tageszentrum des Pflege- und Betreuungszentrums St. Pšlten am Sonntag, 27. Dezember 2020
APA/HANS PUNZ
Ab Februar sollen die Corona-Impfungen im niedergelassenen Bereich starten, die Ärzte bereiten sich derzeit darauf vor

Geöffnete Fläschchen müssen aber innerhalb einer Stunde verabreicht werden, sagt Allgemeinmediziner Rainer Tschepper aus Wr. Neustadt: „Ich könnte mir vorstellen, dass es pro Arzt eine Liste mit Impfwilligen gibt, die in der Ordination aufliegt und die dann telefonisch in Sechsergruppen einberufen werden.“ Falls jemand aus der Gruppe an diesem Tag keine Zeit hat oder krank bzw. verhindert ist, „wird man einen Ersatz finden, sodass nach Möglichkeit kein einziger Impfstoff verworfen werden muss.“

Ärztekammer beklagt zu wenig Impfdosen

Bevor die Hausärzte mit der breit angelegten Impfung der Bevölkerung über 80 Jahren beginnen, werden sie zum Eigenschutz Anfang Februar noch selbst geimpft. In Niederösterreich gibt es dafür aber laut Ärztekammer zu wenig Impfdosen, sagt deren Präsident Christoph Reisner: „Um all diese Personen zu impfen, bräuchten wir knapp unter 10.000 Dosen – vorausgesetzt, dass sich alle impfen lassen – aber wir haben in der Kalenderwoche fünf nur 5.400 Impfdosen zur Verfügung.“

Der Präsident der Ärztekammer Niederösterreich fordert darüber hinaus eine rasche Durchimpfung des gesamten medizinischen Personals: „Das muss das höchste Ziel sein, damit wir weiterhin die Ordinationen geöffnet halten können. Jeder erkrankte Arzt bedeutet eine geschlossene Ordination.“ Dafür ist in Niederösterreich derzeit aber definitiv zu wenig Impfstoff verfügbar.